Archiv für den Monat: Februar 2016

Der Zeitplan steht

Zu einer Baustellenvorbesprechung trafen sich letzte Woche unser Bauleiter und Vermesser, sowie jeweils ein Vertreter der lokalen Stadtwerke, der Kellerbaufirma und unserer Erdbaufirma. Wir besichtigten dabei unser Grundstück und die Anfahrtswege. Auch die Schnittstellen zwischen den Arbeiten wurden besprochen. Da gibt es ja bei uns einiges zu verzahnen, da der Abbruch des Hauses, der teilweise Abriss und die Neuverlegung der Versorgungsleitungen, die Aufschüttung und Verdichtung sowie das Erstellen der Bodenplatte teilweise ineinandergreifen und sowohl zeitlich als auch von der Zuständigkeit her einer genauen Absprache bedürfen.

Das Gespräch verlief angenehm und alle Anwesenden hinterließen bei uns einen positiven Eindruck. Der Erdbauer und der Vermesser kennen sich schon aus früheren Projekten, und der Erdbauer wird uns großzügig bei der Beschilderung der nötigen Absperrungen unter die Arme greifen. Auch der Kellerbauer und Keitel-Haus sind ein eingespieltes Team. Ärgerlich ist für uns nur, dass wir mit derzeit fünf verschiedenen Versorgern zu „kämpfen“ haben (Stadtwerke für Wasser/Kanal, Bayernwerke für Strom, Energie Südbayern für Gas, Telekom für Telefonanschluss und Vodafone Kabel Deutschland für das TV-Kabel), und dass wir uns trotz zahlreicher Telefonate (oft mit überforderten Callcenter-Mitarbeitern) gerade bei den großen Unternehmen noch ziemlich verloren vorkommen. Da loben wir uns die Stadtwerke mit einem persönlichen Ansprechpartner, der sich auch die Zeit nimmt, zum Baustellengespräch zu kommen (eingeladen waren alle…), um die Sache unkompliziert vor Ort zu klären!

Zeitplan-1Der grobe Zeitplan steht jetzt auch: Wir ziehen endgültig aus bis KW 13 (Osterwoche), in KW 14 werden die Versorger-Anschlüsse gekappt (hoffentlich…) und die KW 15 bis 16 sind für den Abriss und die Aufschüttung reserviert. In KW 17 und 18 kann die Bodenplatte gemacht werden (und aushärten), so dass (mit einer Woche Puffer) Keitel in KW 20 das Haus stellen kann. Keitel-Haus will es eigentlich sogar noch flotter über die Bühne bringen (das schöne Wetter macht’s wohl möglich), wir persönlich fühlen uns aber mit etwas Puffer wohler. Denn das alte Haus birgt – erfahrungsgemäß – noch die ein oder andere Überraschung 😉

Wenn der Postmann zweimal klingelt

20160217_143250… obwohl man gar kein Paket bestellt hat, dann kann das nur eines bedeuten: die Baugenehmigung ist da! Da fällt uns natürlich ein Felsbrocken vom Herzen, auch, weil es scheinbar keine weiteren Auflagen gibt. Die Freude ist so groß, dass wir jetzt auch mal gnädig darüber hinwegsehen, dass die hochwasserrechtliche Genehmigung mit weiteren 750 EUR zu Buche schlägt, und das Bauen ohne Bebauungsplan auch teurer ist… in der Summe stolze 1.500 EUR!

Morgen ist bei uns die Aushubbesprechung, zu der sich unser Bauleiter, Vermesser, Erdbauer sowie die Stadtwerke angemeldet haben. Wir sind schon gespannt, was da alles besprochen wird und wie der weitere Zeitplan aussieht.

Vermessene Honorare

Ein wenig geschluckt haben wir schon, als wir das erste Angebot für die Vermessungsarbeiten erhalten haben. Die paar Stunden Aufwand sollen so teuer sein? Ein wenig Recherche und weitere Anfragen bei anderen Vermessern senkten dann den Blutdruck wieder deutlich.

Eigentlich wollten wir ja gar nicht nach Alternativen suchen, sondern direkt den von Keitel-Haus empfohlenen Vermesser nehmen. Stutzig wurden wir aber, als wir dessen Angebot genauer studiert haben: Der Preis richtet sich nicht etwa nach Aufwand (Stundensatz/Fahrtkosten/…) oder nach Form des Gebäudes, sondern nach der Bausumme.  Begründet wurde dies mit Verweis auf HOAI §§ 97, 98 und 99, wobei diese laut meiner ersten Recherche gar nicht existierten – der letzte Paragraph ist die Nummer 58.

Licht ins Dunkel brachte nach Tipps von Ralph und Stephan (danke mal wieder) und einiger Recherche dann der Wikipedia-Artikel zum HOAI: Seit 2009 ist das Honoar für vermessungstechnische Leistungen frei verhandelbar, die Verwendung der Honorartabellen ist als Orientierungshilfe aber möglich. Die zitierten §§ 97, 98 und 99 stammen also aus der längst veralteten Version der HOAI von 2002. Schnell haben wir uns noch zwei weitere Angebote von anderen seriös wirkenden Vermessungsbüros eingeholt, und siehe da, die Summe für die gleiche Leistung war in etwa halbiert. Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen.

Nun kann ich ja auch Argumente verstehen, warum es grundsätzlich sinnvoll sein kann, eine Honorarordnung einzuhalten. Diese sollte dann aber auch realistisch gestaltet sein. Denn der Aufwand der Vermessung hat doch viel mehr mit der Form und Lage eines Gebäudes zu tun als mit dem Wert des Gebäudes. Überspitzt ausgedrückt: Wenn ich mir Klodeckel aus purem Gold ins Haus installiere, wieso hat der Vermesser dann mehr Honorar verdient? Totaler Blödsinn!

Zweitens: Nicht optimal von Keitel-Haus, dass sie uns einen Vermesser empfohlen haben, der doppelt so teuer ist wie die vergleichbare Konkurrenz. Ich muss aber zugeben: als wir den Kontakt bekommen haben, wurde schon gesagt, dass es „wahrscheinlich auch Billigere gibt“. Insofern ein Tipp für alle Bauherren: Holt Euch immer zwei oder drei Alternativangebote ein. Manchmal lohnt es sich mehr, als man zunächst denkt.

Die Maschine läuft an

Trotz noch ausstehender Baugenehmigung ist jetzt urplötzlich die Betriebsamkeit ausgebrochen: Bauleiter, Handwerker und Vermesser sind geklärt, der erste Baustellentermin steht und die Werkpläne sind abzusegnen. Es geht also los!

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht. Die Baugenehmigung ist immer noch nicht da. Ein wenig ungeduldig habe ich deswegen beim Landratsamt angerufen und mich nach dem aktuellen Stand erkundigt. Von ihrer Seite aus sei alles in Ordnung, erfuhr ich, der schwarze Peter wurde ans Wasserwirtschaftsamt geschoben, von welchem die Absegnung unserer korrigierten Pläne noch ausstünde. Ein Anruf dort benötigte nur wenige Sekunden, um Klarheit über das Problem zu schaffen: (noch) kein fachliches Hindernis, sondern quälend langsame Bürokratie. Meine Anfrage wurde schlichtweg mit dem Hinweis auf drei Wochen Bearbeitungszeit beantwortet. Na toll, wenn jetzt noch ein fachliches Problem daherkommt, ist unser eh schon sehr großzügig bemessener Terminplan in Gefahr. Sowas wie ein „Dienstleistergedanke“ ist dort im Amt leider noch nicht angekommen, wenngleich es auch meine Steuergelder sind, die die Arbeit dort finanzieren… Zur Aufheiterung brauchte ich eine Runde Gerhard Polt, auch wenn das von ihm beschriebene Vorgehen in der Praxis (glücklicherweise!) so nicht funktioniert 😉

Ungeachtet dieser unangenehmen Verzögerung hat das Projekt bei Keitel-Haus nun aber Fahrt aufgenommen. Wir kennen nun unseren Bauleiter Herrn E. und und die beteiligten Firmen:

Wie man schon sieht, kommen die meisten Firmen nicht aus der Region. Das ist natürlich schade, aber eine notwendige Konsequenz aus dem Fertigbau: das sind allesamt Firmen, die sich in Zusammenarbeit mit Keitel-Haus bewährt haben, und die ihre Termine genau mit Keitel abstimmen, was uns jede Menge Organisationsarbeit (und sicher auch Ärger) erspart.

Lokale Anbieter haben wir für die Erdbau- und Vermessungsarbeiten gewählt. Die Suche nach dem Vermesser beinhaltete ein kleines, aber auch finananziell angenehmes Aha-Erlebnis, von dem wir Euch im nächsten Beitrag erzählen werden.

Auch die Werkpläne waren inzwischen von uns zu prüfen und die gewünschten Elektroinstallationen einzuzeichnen. Auch darüber mehr in den nächsten Beiträgen.