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Fünf Jahre im neuen Haus

Heute vor fünf Jahren war unser erster Tag im neuen Haus. Uns geht es gut, und wir haben Nachwachs bekommen: Unsere Tochter Mathilda ist jetzt 3 Jahre alt, und sie fühlt sich hier genauso wohl wie wir 🙂 Zeit, um zurückzublicken auf unseren Bau, und was sich seitdem noch getan hat. Was war gut, was würden wir heute vielleicht anders machen?

In den kommenden Wochen wollen wir dazu auf einige Punkte genauer eingehen, z.B.:

  • Gesamtfazit: Warum wir wieder mit Keitel bauen würden, und wie die beauftragten Subunternehmen abgeschnitten haben.
  • Was würden wir heute wieder so oder anders machen? Grundriss, Stromleitungen, Herangehensweise allgemein.
  • IKEA Hacks: Ein paar nette Basteleien für die Inneneinrichtung.
  • Garten, Terasse, Überdachung: Auch draußen soll man sich ja wohlfühlen.

Mit diesen Beiträgen möchten wir diesen Blog abschließen, für uns als Erinnerung und hoffentlich für den ein oder anderen Leser unter Euch als Inspiration und Hilfestellung, wenn Ihr selbst das „Abenteuer Hausbau“ angehen wollt.

Wenn der Pleitegeier kreist

Die Horrorvorstellung jedes Bauherrn: Wenn eine Baufirma pleite ist und man schon mitten in den Arbeiten steckt oder Vorauskasse geleistet hat. Trotz verschiedener Vorkehrungen ist uns das nun auch mit einer Firma passiert. Dabei hatten wir noch Glück im Unglück.

Ursprünglich sah es richtig gut aus: Die Gebr. Fink GmbH & Co. KG machte einen sehr soliden Eindruck. Professionelle Präsentation auf der Schrobenhausener Gewerbeschau, schnelle und kompetente Beratung und zudem noch eine jahrzehntelange Tradition als Familienunternehmen. Als wir schließlich auch noch einen Blick auf die Geschäftszahlen der letzten Jahre geworfen hatten, fiel uns die Entscheidung leicht, und wir unterschrieben den Vertrag zum Bau einer Glasüberdachung auf unserer Terrasse. Ein besonderes Lockangebot gab es auch noch: 5% zusätzlicher Rabatt bei 100% Vorauskasse, wobei eine recht zügige Umsetzung garantiert wurde. Wir überlegten kurz, gingen aber aufgrund des guten Gesamteindrucks auf das Angebot ein.

PleitegeierNun war es einfach dem Glück zu verdanken, dass wir fälschlicherweise auf eine Rechnung warteten, und das Geld nicht wie in der Auftragsbestätigung gefordert sofort überwiesen. Denn der Brief, der zwei Wochen darauf ins Haus flatterte, war nicht etwa die erwartete Rechnung, sondern die Information, dass das Unternehmen in vorläufiger Insolvenz war. Nach eigenen Angaben hatte die Firma sich in Geschäften mit Generalbauunternehmen verrannt, während das Privatkundengeschäft weiter glänzend liefe. Natürlich waren wir zunächst weiter an den Vertrag gebunden und hofften auch auf eine Sanierung des Unternehmens. Im September teilte uns der Insolvenzverwalter aber mit, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wurde und der Vertrag hinfällig sei. Zum Glück hatten wir noch keinen Cent überwiesen.

Im Rückblick muss man feststellen, dass wir auf unserer Baustelle großes Glück hatten, von derlei Problemen komplett verschont geblieben zu sein. Man kann sich natürlich auch in gewisser Weise davor wappnen. Auch bei Fertighausherstellern gibt es ja den ein oder anderen, der schon zweifelhaften Ruhm durch diverse Insolvenzen und Verkäufe gesammelt hat. Bewusst hatten wir uns damals stattdessen für ein Familienunternehmen mit langer Tradition entschieden, Keitel-Haus. Es war Keitel-Haus selbst, die uns damals auf die Idee gebracht hatten, uns selbst von den guten Geschäftszahlen zu überzeugen: auf www.bundesanzeiger.de kann man im Unternehmensregister u.a. für GmbHs Einsicht nehmen.

Eine Garantie sind die guten Zahlen aber noch lange nicht, wie wir bei der Fa. Fink feststellen mussten. Es kann auch in einem Familienunternehmen von heute auf morgen ein finanzieller Engpass entstehen, und schon ist die Insolvenz unvermeidbar. Als weitere Vorsichtsmaßnahme würden wir also den Tipp geben, möglichst auf Vorkasse zu verzichten. Keitel-Haus bot uns standardmäßig an, die Rechnungen nach Baufortschritt zu bezahlen. Gegen wenige Prozent Aufschlag wäre es sogar möglich gewesen, fast das gesamte Haus erst bei Übergabe bezahlen zu müssen. Bei uns hat ja (fast) alles wunderbar geklappt, aber im Nachhinein würden wir über die Option wirklich nachdenken.

Wer Vorauskasse leistet, muss sich bewusst sein, dass er hier gewissermaßen eine Wette eingeht. Man kann ein wenig dabei gewinnen, und wird das wahrscheinlich auch, aber wenn man verliert, dann kann es richtig teuer werden. Unbedingt sollte man sich durchrechnen, ob man sich diesen Worst Case leisten kann oder nicht. Wir drücken allen zukünftigen Bauherren und -frauen die Daumen, dass es ähnlich stressfrei läuft wie bei uns.

Der Pleitegeier, der uns jetzt fast ganz am Ende besucht hat, hat es sich ja nochmal anders überlegt und ist davon geflogen. Hoffentlich auf Nimmerwiedersehen!

 

Es wird wieder gebaggert

Einige Monate war es jetzt still in diesem Blog, denn bautechnisch passierte nichts erwähnenswertes mehr. Im Juni ging es aber endlich wieder los, denn die nächste große Baustelle stand an: Garten und Terrasse.

Inzwischen haben wir uns gut eingelebt in unser neues Zuhause, und sind insgesamt immer noch sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist. In einem der nächsten Beiträge werden versuchen, etwas ausführlicher ein Fazit über das ganze Projekt zu ziehen. Doch zunächst stand in diesem Sommer noch ein größeres Vorhaben an: Die Außenanlagen waren noch in einem chaotischen Zustand und bedurften dringend einer Neugestaltung.

Unser Ziel war es dabei, den Garten möglichst einfach zu halten: Nur wenige Beete, Rollrasen (durch einen Roboter gemäht) und ein paar Obstbäume. Schließlich haben wir ein sehr großes Grundstück, und obwohl uns das Arbeiten im Grünen meist Spaß macht, würden wir uns nicht als die großen Gärtner bezeichnen…

Eine besondere Herausforderung war die Gestaltung rund um das Haus herum, da es ja die etwa 70 cm Höhenunterschied der Aufschüttung zu überwinden galt. Dies wollten wir gleich dazu nutzen, eine schöne und großere Terrasse auf der Süd- und Ostseite anlegen zu lassen. Auf der Ostseite war eine Glasüberdachung angedacht, die man später ggf. zu einem Wintergarten ausbauen lassen kann.

Garten-Skizze Stichlmair

Im Mai und Juni entschieden wir uns für die Angebote der beiden Firmen Gartengestaltung Stichlmair und Gebr. Fink. Für die Terrasse und die Mauern haben wir uns für Naturstein entschieden, nämlich Travertin. Die Jungs von Stichlmair legten auch direkt los und befreiten das Grundstück zuerst von Bauschutt und alten Pflanzen. Anschließend wurden die Mauern für die Terrassen gesetzt und das Streifenfundament für die Glasüberdachung (im Hinblick auf einen möglicherweise späteren Ausbau zum Wintergarten) gelegt. Mehr dazu in der folgenden Galerie:

Wie es dann mit der Terrasse, dem Rollrasen und der Terrassenüberdachung weiterging, erzählen wir Euch in den nächsten Beiträgen.

Jetzt mal ehrlich

Was würdet Ihr sagen, wenn Vieles in diesem Blog gar nicht der Wahrheit entspräche? Wenn wir zugeben würden, dass wir vieles geschönt hätten, und von der Fertighausfirma dafür bezahlt würden? Hat man denn im Internet eine Garantie, dass „Käuferbewertungen“ unabhängig erstellt wurden und der Wahrheit entsprechen?

Gehört Ihr auch zu denjenigen, die bei Amazon erstmal auf „nach Kundenbewertung sortieren“ klicken, um ein bisschen Ordnung in die Suchtreffer zu bekommen? Trotz besseren Wissens mache ich das auch. Dabei ist es mehr als naheliegend, dass überall im Internet bezahlte Mitarbeiter (oder gar automatische Bots) unterwegs sind, um das eigene Produkt hochzujubeln bzw. die Konkurrenz schlecht aussehen zu lassen. Wieso sollte das nicht auch auf einem „unabhängigen“ Baublog der Fall sein? Wir bekommen diese Frage privat öfters gestellt: „Jetzt mal ehrlich, wie war das wirklich…?“.

Die Referenzkundenvereinbarung

Es kann doch gar nicht sein, dass im Großen und Ganzen alles so gut funktioniert hat bei unserem Bau mit Keitel-Haus, oder? Das werden wir jedenfalls immer wieder gefragt. Man sollte vielleicht wissen, dass wir uns beim Kaufvertrag dazu entschieden haben, ein „Referenzkunde“ für Keitel zu werden. Das bedeutet z.B., dass wir uns bereit erklärt haben, dass von unserem Haus Bilder veröffentlicht werden dürfen, dass anderen Bauinteressenten unsere Kontaktdaten für einen persönlichen Austausch übermittelt werden dürfen und wir diesen Bauinteressenten persönlich Auskunft über unsere Erfahrungen geben. Zusätzlich sollen wir für bis zu zwei Jahre dazu bereit sein, bis zu fünf mal jährlich anderen Bauinteressenten unser zu Haus zeigen (bisher kam es aber noch nicht dazu). Im Gegenzug gab es dafür einen kleinen Rabatt von 500 EUR. Keitel hat aber nichts dagegen, dass wir auch über die Dinge berichten, die nicht so optimal gelaufen sind, und die aufmerksamen Leser dieses Blogs wissen ja, dass es einige Punkte gab, die nicht so gut gelaufen sind, und die wir im Blog ja beispielhaft dokumentiert haben. Ich weiß, ein Beweis für unsere Neutralität ist das noch lange nicht, aber ich hoffe, Ihr könnt Euch jetzt ein etwas klareres Bild davon machen, wie wir denken. Und Keitel-Haus können wir wirklich guten Gewissens weiterempfehlen, denn gerade auch die Art und Weise, wie Keitel sich bemüht hat, alle Probleme möglichst schnell und unbürokratisch zu lösen, fanden wir persönlich richtig gut.

Missbrauch unserer Website durch Dritte

Eine Gefahr, die Neutralität eines Blogs von Außen zu untergraben, sind Versuche der Einflussnahme durch Dritte. Manchmal geht das sehr offensichtlich: So erreichen mich inzwischen wöchentlich Anfragen für „redaktionelle Zusammenarbeit“, „Gastbeiträge“ oder „Beitragsideen“. Im harmlosesten Fall soll ich z.B. einen neutralen Artikel über Gartenhäuschen schreiben, dabei aber mehrmals einen bestimmten Hersteller verlinken (ja, liebe Sarah, ich meine Dich, und Deine 50 EUR kannst Du gerne behalten). Oder ich soll eine Grafik zum Thema Heizkosten und Thermographie posten (liebe Ute, so ganz ohne Gegenleistung musste ich nicht mal darüber nachdenken; aber bitte hör jetzt endlich auf, mich immer wieder damit zu nerven).

Subtiler ist die Möglichkeit, einfach einen neutral wirkenden Kommentar zu hinterlassen, der so nebenbei aber auf eine bestimmte Website verlinkt, die beworben werden soll. So erhalten wir öfters Gratulationen von uns völlig unbekannten Gestalten, manchmal nett formuliert, manchmal offensichtlich dümmliches Copy&Paste, aber stets mit einem Link zu irgendeiner Baufirma mit zweifelhafter Seriösität. Wenn der Beitrag nett geschrieben ist, lasse ich ihn meist zu, zwicke aber den Link ab (ätsch! 😉 ). Der aufmerksame Leser fragt sich vielleicht, ob der Link denn überhaupt eine Bedeutung hat  – sooo viele Leser studieren nun auch wieder nicht die Kommentare unter unseren Beiträgen. Das Zauberwort ist  „Suchmaschinenoptimierung“: Je öfter eine Website verlinkt wird, am Besten von ganz verschiedenen Seiten her, desto weiter oben erscheint sie z.B. bei Google. Das Verfahren ist äußerst ausgeklügelt, und unsere Website ist als Linkpartner sicher um einiges mehr wert als diverse „Link-Misthaufen“, die früher einzig zum Zwecke der Suchmaschinenoptimierung erschaffen wurden.

Ihr seht schon: Gar nicht so leicht, neutral zu bleiben. Nicht nur muss man die eigene Wortwahl überdenken, sondern auch schauen, wie die Benutzer mit dem Blog interagieren. Wir geben weiter unser Bestes; und wer dieser Seite immer noch nicht traut, dem verraten wir vielleicht im persönlichen Gespräch noch etwas mehr, als was auf dieser Website möglich ist. Ihr wisst ja inzwischen, wir sind ein Referenzhaus, man kann uns bei Bedarf also auch gern besuchen (die Kaffeemaschine ist bereits angeschlossen 🙂 ).

 

Anmerkung: Dieses Blog finanzieren wir übrigens aus unserer eigenen Tasche, insbesondere die dafür notwendige Zeit. Natürlich ist es nicht nur Arbeit, sondern macht vor allem auch viel Spaß, und einige Jahre später ist es wohl genau so spannend anzuschauen wie ein Fotoalbum. Die Serverkosten decken wir teilweise mit Werbebannern am Rande des Blogs. Wem diese stören, dem empfehlen wir einen guten Werbeblocker.

Der neue Zeitplan

Wenn alles gut läuft, können wir schon in den Sommerferien in unser neues Haus ziehen 🙂 Der Zeitplan von Keitel-Haus ist wirklich sportlich, aber bisher haben alle beteiligten Firmen ihre Aufgaben pünktlich und zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt. So kann’s weitergehen!

Zeitplan

Da unser Blog ja immer voller wird, haben wir eine Kalender-Übersicht angelegt. Diese ist oben über das Hauptmenü erreichbar. So kann man den Baufortschritt einfacher nachvollziehen.

Die Berichte zur Hausstellung liefern wir baldmöglichst nach 😉

Wieder „ganz zu Hause“

Der Umzug ist geschafft – wir wohnen seit gestern bei Andis Eltern und das Haus im Schleifmühlweg ist (fast) leer. Nächste Woche dürfen die Bagger anrücken!

Irgendwie ein komisches Gefühl, wieder zurück in das Haus zu ziehen, in dem man groß geworden ist, aber trotzdem wunderbar! Meine (Andi’s) Eltern haben uns großzügigerweise angeboten, für die Zeit während der Baustelle wieder zu ihnen zu ziehen. Mein Bruder hat dazu noch sein Zimmer für uns geräumt, und so stehen uns jetzt in den nächsten Monaten ein eigenes Schlaf-, Bade- und Arbeitszimmer zur Verfügung. Perfekt 🙂

Die vergangenen Wochen haben wir, wie geplant, mit dem Aus- und Umzug verbracht. Obwohl wir uns eh schon viel Zeit dafür genommen hatten, wurde das ganze am Ende fast noch etwas eng. Die Faustregel „1 Umzugskarton pro 1 m² Wohnfläche“ hätte ich vorher nicht so geglaubt, aber sie stimmt tatsächlich. Ein großes Dankeschön an unsere fleißigen Helfer Josef, Elisabeth, Matthias, Ralph und Albert und meinem Onkel Hermann für das wiederholte Ausleihen des Hängers. Eine große Hilfe ist uns auch die Familie von Andrea, die sich in den nächsten Monaten um unsere beiden Katzen Lucy und Rilla kümmern wird.

Hier eine bunte Auswahl an Eindrücken aus den letzten Wochen:

In der kommenden Woche werden nun die Anschlüsse getrennt und der Baustrom und das Bauwasser installiert. Am 11. April geht es mit dem Abriss los.

Übrigens: Sollte jemand Interesse an einer gebrauchten Küche haben: Wir müssen uns nun schweren Herzens von unserer erst drei Jahre alten IKEA-Küche trennen.

Der Zeitplan steht

Zu einer Baustellenvorbesprechung trafen sich letzte Woche unser Bauleiter und Vermesser, sowie jeweils ein Vertreter der lokalen Stadtwerke, der Kellerbaufirma und unserer Erdbaufirma. Wir besichtigten dabei unser Grundstück und die Anfahrtswege. Auch die Schnittstellen zwischen den Arbeiten wurden besprochen. Da gibt es ja bei uns einiges zu verzahnen, da der Abbruch des Hauses, der teilweise Abriss und die Neuverlegung der Versorgungsleitungen, die Aufschüttung und Verdichtung sowie das Erstellen der Bodenplatte teilweise ineinandergreifen und sowohl zeitlich als auch von der Zuständigkeit her einer genauen Absprache bedürfen.

Das Gespräch verlief angenehm und alle Anwesenden hinterließen bei uns einen positiven Eindruck. Der Erdbauer und der Vermesser kennen sich schon aus früheren Projekten, und der Erdbauer wird uns großzügig bei der Beschilderung der nötigen Absperrungen unter die Arme greifen. Auch der Kellerbauer und Keitel-Haus sind ein eingespieltes Team. Ärgerlich ist für uns nur, dass wir mit derzeit fünf verschiedenen Versorgern zu „kämpfen“ haben (Stadtwerke für Wasser/Kanal, Bayernwerke für Strom, Energie Südbayern für Gas, Telekom für Telefonanschluss und Vodafone Kabel Deutschland für das TV-Kabel), und dass wir uns trotz zahlreicher Telefonate (oft mit überforderten Callcenter-Mitarbeitern) gerade bei den großen Unternehmen noch ziemlich verloren vorkommen. Da loben wir uns die Stadtwerke mit einem persönlichen Ansprechpartner, der sich auch die Zeit nimmt, zum Baustellengespräch zu kommen (eingeladen waren alle…), um die Sache unkompliziert vor Ort zu klären!

Zeitplan-1Der grobe Zeitplan steht jetzt auch: Wir ziehen endgültig aus bis KW 13 (Osterwoche), in KW 14 werden die Versorger-Anschlüsse gekappt (hoffentlich…) und die KW 15 bis 16 sind für den Abriss und die Aufschüttung reserviert. In KW 17 und 18 kann die Bodenplatte gemacht werden (und aushärten), so dass (mit einer Woche Puffer) Keitel in KW 20 das Haus stellen kann. Keitel-Haus will es eigentlich sogar noch flotter über die Bühne bringen (das schöne Wetter macht’s wohl möglich), wir persönlich fühlen uns aber mit etwas Puffer wohler. Denn das alte Haus birgt – erfahrungsgemäß – noch die ein oder andere Überraschung 😉

Vermessene Honorare

Ein wenig geschluckt haben wir schon, als wir das erste Angebot für die Vermessungsarbeiten erhalten haben. Die paar Stunden Aufwand sollen so teuer sein? Ein wenig Recherche und weitere Anfragen bei anderen Vermessern senkten dann den Blutdruck wieder deutlich.

Eigentlich wollten wir ja gar nicht nach Alternativen suchen, sondern direkt den von Keitel-Haus empfohlenen Vermesser nehmen. Stutzig wurden wir aber, als wir dessen Angebot genauer studiert haben: Der Preis richtet sich nicht etwa nach Aufwand (Stundensatz/Fahrtkosten/…) oder nach Form des Gebäudes, sondern nach der Bausumme.  Begründet wurde dies mit Verweis auf HOAI §§ 97, 98 und 99, wobei diese laut meiner ersten Recherche gar nicht existierten – der letzte Paragraph ist die Nummer 58.

Licht ins Dunkel brachte nach Tipps von Ralph und Stephan (danke mal wieder) und einiger Recherche dann der Wikipedia-Artikel zum HOAI: Seit 2009 ist das Honoar für vermessungstechnische Leistungen frei verhandelbar, die Verwendung der Honorartabellen ist als Orientierungshilfe aber möglich. Die zitierten §§ 97, 98 und 99 stammen also aus der längst veralteten Version der HOAI von 2002. Schnell haben wir uns noch zwei weitere Angebote von anderen seriös wirkenden Vermessungsbüros eingeholt, und siehe da, die Summe für die gleiche Leistung war in etwa halbiert. Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen.

Nun kann ich ja auch Argumente verstehen, warum es grundsätzlich sinnvoll sein kann, eine Honorarordnung einzuhalten. Diese sollte dann aber auch realistisch gestaltet sein. Denn der Aufwand der Vermessung hat doch viel mehr mit der Form und Lage eines Gebäudes zu tun als mit dem Wert des Gebäudes. Überspitzt ausgedrückt: Wenn ich mir Klodeckel aus purem Gold ins Haus installiere, wieso hat der Vermesser dann mehr Honorar verdient? Totaler Blödsinn!

Zweitens: Nicht optimal von Keitel-Haus, dass sie uns einen Vermesser empfohlen haben, der doppelt so teuer ist wie die vergleichbare Konkurrenz. Ich muss aber zugeben: als wir den Kontakt bekommen haben, wurde schon gesagt, dass es „wahrscheinlich auch Billigere gibt“. Insofern ein Tipp für alle Bauherren: Holt Euch immer zwei oder drei Alternativangebote ein. Manchmal lohnt es sich mehr, als man zunächst denkt.

Die Maschine läuft an

Trotz noch ausstehender Baugenehmigung ist jetzt urplötzlich die Betriebsamkeit ausgebrochen: Bauleiter, Handwerker und Vermesser sind geklärt, der erste Baustellentermin steht und die Werkpläne sind abzusegnen. Es geht also los!

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht. Die Baugenehmigung ist immer noch nicht da. Ein wenig ungeduldig habe ich deswegen beim Landratsamt angerufen und mich nach dem aktuellen Stand erkundigt. Von ihrer Seite aus sei alles in Ordnung, erfuhr ich, der schwarze Peter wurde ans Wasserwirtschaftsamt geschoben, von welchem die Absegnung unserer korrigierten Pläne noch ausstünde. Ein Anruf dort benötigte nur wenige Sekunden, um Klarheit über das Problem zu schaffen: (noch) kein fachliches Hindernis, sondern quälend langsame Bürokratie. Meine Anfrage wurde schlichtweg mit dem Hinweis auf drei Wochen Bearbeitungszeit beantwortet. Na toll, wenn jetzt noch ein fachliches Problem daherkommt, ist unser eh schon sehr großzügig bemessener Terminplan in Gefahr. Sowas wie ein „Dienstleistergedanke“ ist dort im Amt leider noch nicht angekommen, wenngleich es auch meine Steuergelder sind, die die Arbeit dort finanzieren… Zur Aufheiterung brauchte ich eine Runde Gerhard Polt, auch wenn das von ihm beschriebene Vorgehen in der Praxis (glücklicherweise!) so nicht funktioniert 😉

Ungeachtet dieser unangenehmen Verzögerung hat das Projekt bei Keitel-Haus nun aber Fahrt aufgenommen. Wir kennen nun unseren Bauleiter Herrn E. und und die beteiligten Firmen:

Wie man schon sieht, kommen die meisten Firmen nicht aus der Region. Das ist natürlich schade, aber eine notwendige Konsequenz aus dem Fertigbau: das sind allesamt Firmen, die sich in Zusammenarbeit mit Keitel-Haus bewährt haben, und die ihre Termine genau mit Keitel abstimmen, was uns jede Menge Organisationsarbeit (und sicher auch Ärger) erspart.

Lokale Anbieter haben wir für die Erdbau- und Vermessungsarbeiten gewählt. Die Suche nach dem Vermesser beinhaltete ein kleines, aber auch finananziell angenehmes Aha-Erlebnis, von dem wir Euch im nächsten Beitrag erzählen werden.

Auch die Werkpläne waren inzwischen von uns zu prüfen und die gewünschten Elektroinstallationen einzuzeichnen. Auch darüber mehr in den nächsten Beiträgen.

Warten auf die Baugenehmigung

Dass es in unserem Blog gerade eher still ist, liegt an der noch fehlenden Baugenehmigung, an der so vieles hängt, bevor es weitergehen kann. Und so beschäftigen wir uns im Moment eher mit Kleinigkeiten:

  • Unsere Bank wollte die Finanzierungsbestätigung für Keitel-Haus in der geforderten Höhe nicht unterschreiben. Das sorgte bei uns während der Ferien für etwas Unverständnis und Kopfzerbrechen, doch nach den Ferien und klärenden Gesprächen mit Keitel-Haus und der EthikBank stellte sich dann schnell heraus, dass das ganz normal ist: Die Bank unterschreibt die Bestätigung in der Höhe des Baukredits, den Rest lässt sich Keitel-Haus über private Finanzierungszusagen bestätigen. Puh 😮
  • Unsere Sanitärfirma überraschte uns mit einer saftigen Rechnung für die Badausstattung. Zwar waren wir uns über den Aufpreis und auch dessen Höhe im Klaren, jedoch war der Zeitpunkt der Vorauszahlung doch sehr früh: Immerhin wird das Bad wohl erst im Juli oder August eingebaut. Ein kurzer Anruf bei der Firma konnte das jedoch klären, und so dürfen wir unser Geld noch ein paar Monate behalten 🙂

Immerhin, das Landratsamt hatte und noch vor Weihnachten mitgeteilt, dass unsere geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in Ordnung gehen, also insbesondere die Erhöhung der Bodenplatte auf 60 cm statt 100 cm über Grund. Allerdings mussten wir noch zusätzlich einige Nachweise erbringen, die das § 78 Abs. 3 WHG fordert:

  • Der Hochwasserrückhalteraum darf nicht beeinträchtigt werden. – Dies konnten wir mit einem Vergleich der aktuellen Bebauung mit der geplanten Bebauung nachweisen. Allerdings mussten wir dazu die Aufschüttung um das Haus herum ein wenig reduzieren. Alternativ hätten wir irgendwo neuen Retentionsraum schaffen müssen (d.h. zum Beispiel ein Loch im Garten buddeln 😉 )
  • Der Abfluss bei Hochwasser darf nicht nachteilig verändert werden. – Hierzu konnten wir darstellen, dass im Querschnitt betrachtet ein Hochwasser die neue Bebauung genauso umspülen kann wie die alte Bebaauung, sich also bei uns bei einem Nord-Süd-Durchfluss kein Wasser staut. (Dass es bei uns jemals im Hochwasserfall zu einem relevanten Durchfluss kommt, ist aber aus unserer Sicht mehr als unwahrscheinlich…)

Beide Forderungen erschienen uns nicht besonders intuitiv und eher realitätsfern, sind aber wohl schlichtweg der Gesetzeslage geschuldet. Unser Architekt hat sich (nach den wohlverdienten Weihnachtsferien) auch zügig daran gemacht, und nun hoffen wir auf eine schnelle Baugenehmigung!