Archiv der Kategorie: Haustechnik

Endspurt

In den letzten beiden Wochen gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand – schließlich hielten wir an unserem Plan fest, zum Monatsende einzuziehen. Es hat sich also viel getan und das Haus hat sich von einer Baustelle zu einem (fast) fertigen Wohnobjekt entwickelt.




Mitte Oktober konnte die Fa. Kraus mit der Verlegung unseres Fußbodens beginnen und schon einige Tage später zu unserer vollsten Zufriedenheit fertigstellen. Wir haben uns für den Designboden HARO Disano von der Fa. Hamberger entschieden, u.a. weil er mit dem Eiche-Dekor toll aussieht und sich gut und warm anfühlt, weil er sehr strapazierfähig ist und, anders als andere Vinylböden, 100% PVC- und weichmacherfrei ist und (soweit wir wissen) als einziger Designboden das Blauer-Engel-Zeichen trägt. Er war zwar nicht ganz billig (ca. 40 EUR/m², ohne Verlegung), aber nach unseren ersten Erfahrungen sind wir mit ihm sehr zufrieden!

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Endlich hat auch unser Elektriker Zeit gefunden, die Steckdosen und Lichtauslässe und LED-Spots einzubauen. Auch die Türklingel und Gegensprechanlage sowie die Aereco-Lüftungsanlage sind nun angeschlossen. Leider fehlen bis heute noch die Netzwerk-Steckdosen sowie der Anschluss der Raumthermostate (so dass wir im Moment manuell heizen müssen, also ständig an der Heizung rumprogrammieren müssen). Wir hoffen aber, dass auch diese beiden offenen Punkte noch in den nächsten Tagen erledigt werden.

P1020695Am 18. Oktober wurde die Treppe von ihrem Schutzmantel befreit und die wenigen leicht beschädigten Stellen ausgebessert (ein kleines Verbindungsstück fehlt noch). Außerdem haben wir unsere IKEA-Küche geliefert bekommen (dazu später ein ausführlicher Beitrag). Die Handwerker von Keitel-Haus waren zur Endmonate vor Ort, d.h. die Baustellen-Haustür wurde durch die echte Haustür mit Glasüberdachung ersetzt, die Fenster wurden eingestellt und die Innentürzargen und -blätter wurden eingebaut (auch hier wurden zwei Stück vergessen, die hoffentlich die nächsten Tage folgen).

Datei 31.10.16, 17 08 14Erneut nicht mit Ruhm bekleckert hat sich die Sanitärinstallationsfirma Brehl, mit der wir schon im bisherigen Verlauf diverse negative Erfahrungen machen mussten. Nachdem schon einmal der falsche Badheizkörper geliefert wurde (wasser- statt strombetrieben), war auch die zweite Lieferung falsch (seitenverkehrt). Erst im dritten Versuch wurde der korrekte Heizkörper geliefert, aber nicht ordentlich verschraubt. Wir konnten ihn, nachdem wir passende Verlängerungen für unseren Inbusschlüssel organisiert hatten, selbst noch befestigen, finden es aber unverschämt, wie schlampig die Fa. Brehl hier erneut zu Werke ging. Auch eine Schiene in der Dusche war locker und musste neu angebracht werden. Zudem wurde die Heizung falsch programmiert und heizte unser Haus auf 30° herauf, so dass ich (ohne vorherige Einweisung) die Heizkurve manuell anpassen musste. Zum Glück habe ich mir zuvor einmal das dazu nötige Passwort für die Fachmannebene der Heizungssteuerung vom Installateur abgeschaut. Beim Anschließen unser Waschmaschine fiel uns außerdem auf, dass (wie vorher schon beim Ausgussbecken) der Siphon so schlampig angeschraubt wurde, dass ohne Nachziehen schon beim ersten Waschen der HWR-Raum unter Wasser gestanden wäre. Was soll man dazu noch sagen? Die Nachlässigkeit der Fa. Brehl trübt die insgesamt sehr postive Erfahrung beim Bauen mit Keitel-Haus schon deutlich ein! Wegen dieser Firma und unserer Schornstein-Eskapade hat sich unser Zeitplan ja inzwischen um etwa 10 Wochen verschoben (zu unseren Gesamterfahrungen schreiben wir später noch einen eigenen Bericht).

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In der Zwischenzeit waren wir selbst im Haus auch sehr aktiv und haben nicht nur begonnen, die Küche, den Kleiderschrank und andere Möbel aufzubauen, sondern auch etwas Farbe in unsere Zimmer zu bringen. Ein paar Eindrücke davon:

Am 25. Oktober war der große Tag der Wohnungsübergabe: Unser Bauleiter ging mit uns nochmal in aller Ruhe durch das ganze Haus und notierte alle Fehler und Kleinigkeiten, die noch ausgebessert werden müssen. Der abschließende Blower-Door-Test ergab (schon ohne Abklebung der Abluftschlitze) einen sehr guten Luftwechselrate-Wert von ca. 1,0. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ausdrücklich bei unserem Bauleiter bedanken, der sich immer schnell und unkompliziert für uns eingesetzt hat und auch desöfteren selbst Hand angelegt hat. Daumen hoch für Keitel-Haus!

Nun ist also alles bereit für den Einzug! Es kann losgehen 🙂

50 cm Abgasrohr, 5 Wochen Stillstand

Während unsere Bauarbeiten bisher zügig und nahezu problemlos über die Bühne gingen, hat uns ein zu kurzes Abgasrohr auf dem Dach unseren Zeitplan nun einige Wochen nach hinten geworfen. Nach den Sommerferien geht es nun hoffentlich wieder in größeren Schritten vorwärts.

Deshalb ist es auch gerade etwas ruhiger in diesem Blog – es passierte auch nicht wahnsinng viel in den letzten achten Wochen. Genau heute vor zwei Monaten war der Kaminkehrer im Haus, um die Gasheizung abzunehmen. Eine reine Formsache, wie wir dachten. Doch weit gefehlt – nicht nur, dass ein waagrechtes Abgasrohr im Technikraum in die falsche Richtung geneigt war (zum Glück eine leichte Reperatur), nein, ein größeres Problem gab es mit dem Kamin oben auf dem Dach. Da gibt es eine klare Regel, dass das Abgasrohr mindestens einen Meter über dem höchsten Dachfenster enden muss. Bei uns war aber nur ein kurzer Stutzen montiert worden. Deshalb haben wir keine Freigabe für die Gasheizung und demnach auch noch keinen Gaszähler erhalten.

Angesprochen auf das Problem stellte sich die Fa. Brehl unwissend und behauptete, zum ersten mal von dieser Regelung zu hören. Das sei wohl eine regionale Besonderheit. Angesichts der klaren und ziemlich unmissverständlichen Aussage in der Bayerischen Feuerungsverordnung (§9, 4b) halten wir diese Ausrede für ziemlich fragwürdig. Die Nachbesserung stellte sich aus Herausforderung dar: Erst dauerte es einige Zeit, bis ein passendes längeres Abgasrohr besorgt werden konnte, und dann wollte aufgrund des bereits abgebauten Gerüsts niemand von der Installationsfirma mehr aufs Dach klettern. Die Rettung kam (einmal mehr) in der Person unseres wieder einmal sehr pragmatisch agierenden Bauleiters, der kurzerhand selbst auf’s Dach stieg und das Rohr austauschte.

In der Tat, nun bekamen wir die Freigabe vom Kaminkehrer, und einige Tage später kam dann auch der Gaszähler ins Haus und das Heizprogramm für den Estrich konnte endlich beginnen. Tag für Tag wurde es nun wärmer im Haus (bis zu 50 °C), und Mitte August war das Heizprogramm beendet. Durch die etwa vierwöchige Verzögerung konnten wir aber die vereinbarten Termine mit dem Maler und dem Bodenleger nicht einhalten, und nun kamen auch noch deren Sommerurlaube dazu. Die kommenden beiden Wochen soll es aber nun endlich weitergehen mit den Spachtel- und Fußbodenarbeiten. Unser neuer Zeitplan sieht nun vor, dass wir in den Herbstferien (Ende Oktober) endlich umziehen können.

Elektroplan und LED-Spots

Bereits einige Monate vor Hausstellung mussten wir unseren Elektroplan bei Keitel-Haus einreichen. Sicherheitshalber haben wir bei den Steckdosen und Lichtschaltern nicht gegeizt, was sich am entsprechenden Aufpreis zeigt. Bei der Beleuchtung haben wir uns nach Hausstellung noch für mehr Räume mit LED-Spots entschieden.

Von Keitel-Haus hatten wir Anfang 2016 einen Plan in ca. A2-Größe bekommen, in dem wir Steckdosen, Lichtschalter, Netzwerkanschlüsse, Lichtauslässe usw. eintragen sollten. Andrea und ich haben es erst mal getrennt voneinander versucht, danach haben wir unsere Ergebnisse diskutiert und vereinheitlicht (was nicht schwer war, da wir uns in den meisten Punkten schnell einig waren). Das Ergebnis liegt uns leider nicht mehr vor, da die Pläne für uns doch ein wenig zu groß zum Einscannen waren (und es schon etwas eilig war 😉 ). Jedoch habe ich noch unsere Skizzen gefunden:

Daraus wird schon deutlich, dass durchaus ein kreativer Prozess dahintersteckt, sich zu überlegen, welche Steckdose wo hin soll 🙂 Und da wir uns oft auch noch nicht sicher waren, wo am Ende welches Möbelstück platziert wird, haben wir die Steckdosen eher großzügig verteilt. In der Summe kamen wir auf 102 Steckdosen (51 im Angebot von Keitel-Haus enthalten), 26 Decken-Lichtauslässe (17 von Keitel), 36 Lichtschalter (19 von Keitel) und einige Netzwerk-Anschlüsse (kein Homeway-System, SAT o.ä.). Das bedeutete einen Mehrpreis von guten 5000 EUR! Man sollte sich als Bauherr also auf jeden Fall darüber bewusst sein, dass die im Leistungsumfang enthaltenen Elektroleistungen kaum ausreichen und schon noch der ein oder andere Tausender nachgerüstet werden muss.

Umplanen mussten wir noch im Dachgeschoss: Ursprünglich waren zwei Mittelpfetten geplant, zwischen denen wir Seile mit Lampen spannen wollten. Nun gibt es nur eine einzige Firstpfette, an der wir die Lampen befestigen werden.

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Nach der Hausstellung, als der Elektriker für die Elektroinstallation vor Ort war, haben wir uns überlegt, doch in mehr Räumen LED-Spots einzusetzen. Wie in den oberen beiden Plänen zu sehen, möchten wir die Spots nun auch im EG- und OG-Flur sowie in der Küche einbauen (siehe grüne Markierungen in den beiden oberen Plänen).

Bei der Wahl der Spots ist man nicht ganz frei, denn die üblichen praktischen Einsätze mit z.B. GU10-Fassung sind nicht ohne weiteres einsetzbar: Man dürfte keinen Balken in der Decke treffen, und die Platzierungsmöglichkeiten sind somit deutlich eingeschränkt. Es gibt aber spezielle flache Spots, die nur so tief sind wie die Gipsplatten, mit denen unsere Decken beplankt sind, und die man mit zwei Klammern recht einfach einhängen kann. Diese lassen sich also an beliebiger Stelle verbauen. Nachteil: Der Preis ist etwas höher, und wenn mal eine defekt ist, muss man den ganzen Spot ersetzen statt einfach nur das Leuchtmittel. Ehrlich gesagt haben wir auch ein wenig Bedenken, ob die passenden Ersatzleuchten auf Dauer nachzubestellen sind. Vielleicht nehmen wir sicherheitshalber ein paar mehr… 😉

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Ein Schuhkarton an der Decke

Nach längeren Überlegungen hatten wir uns ja für eine Lüftungsanlage von Aereco entschieden, mit dezentralen Zuluftelementen in den Rollladenkästen und Abluftelementen in der Küche und den Bädern. Leider gab es noch vor dem Einbau zwei negative Überraschungen, was diese Anlage betrifft. Zum Glück konnten wir beide Probleme ausräumen bzw. abmildern.

Die erste Überraschung betraf den eigentlich zugesicherten Einbau von Pollenfiltern. Da Andrea Allergikerin ist, war es uns sehr wichtig, die Pollenbelastung in der Zuluft zu minimieren. Das hatten wir von Anfang an bei den Besprechungen mit Keitel-Haus auch immer wieder betont. Bei zentralen Lüftungsanlagen ist der Einbau eines entsprechenden Filters sehr einfach, da die gesamte Zuluft über ein großes Gerät läuft. Wie sich inzwischen aber herausgestellt hat, ist das bei unseren zahlreichen dezentralen Zuluftelementen laut Hersteller aus Platz- und Wartungsgründen nicht möglich. Wir wurden in dieser Hinsicht also leider falsch beraten von Keitel-Haus.

Eine Notlösung scheint es doch zu geben. In einem längeren Telefonat konnte ich einem Aereco-Techniker entlocken, dass es sehr wohl möglich ist, von Hand ein Pollenvlies in die Zuluftelemente einzusetzen. Da dieses aber alle paar Wochen ausgetauscht werden müsste (im Einsatz wäre es bei uns aber ohnehin nur wenige Monate im Jahr) wäre der Wartungsaufwand so groß, dass Aereco diese Lösung nicht offiziell so einsetzen möchte. Da es nun aber keine einsprechend zugeschnittenen Einsätze gibt, müssen wir das eben von Hand erledigen. Es wird sich noch herausstellen, wie gut das funktioniert…

Die zweite negative Überraschung erlebten wir in Form eines Schuhkarton-ähnlichen Abluftelements (siehe die beiden ersten Fotos oben). Dieses hässliche Etwas beinhaltet eigentlich nur einen Fettfilter und wird über die normalen Aereco-Abluftelemente (die auch schon alles andere als Designpreis-würdig sind) gestülpt. Laut Prospekt (siehe drittes Foto) wird dieser Kasten mit dem Charm einer Achziger-Jahre-Lautsprecheranlage tatsächlich so an die Wand geschraubt. Unglaublich, dass wir angeblich die ersten sind, die damit ein Problem haben?! Hier kam die Rettung in Form unseres wieder einmal sehr pragmatisch agierenden Bauleiters: Das Element ließ sich weitgehend in die Decke versenken, so dass nur noch der abnehmbare Deckel etwa 2 cm aus der Decke hervorsteht. Damit können wir sehr gut leben.

Natürlich hätten wir uns im Vorfeld eine bessere Beratung gewünscht, was diese beiden Themen anging. Wir bekamen niemals ein Abluftelement zu Gesicht, auch kein Foto davon. Auch das verwendete Modell wurde uns nie genannt, so dass wir es selbst recherchieren konnten. Lediglich das Zuluftelement konnten wir bei der Bemusterung in die Hand nehmen, allerdings noch mit dem Kenntnisstand, dass Pollenfilter leicht einzubauen wären. Hier gibt es für kommende Kunden sicherlich Verbesserungspotential bei Keitel-Haus.

 

 

Sanitärinstallation abgeschlossen

Noch während die Treppen eingebaut wurden, hatten sich die beiden Installateure von der Fa. Brehl schon an die Arbeit gemacht, um die Leitungen für Frisch- und Abwasser sowie für die Belüftungen zu verlegen. Ende Mai haben sie noch die Geräte im Technikraum eingebaut, so dass die Sanitärinstallation Anfang Juni abgeschlossen war. Wir haben den Eindruck, dass hier durchdacht und mit Sorgfalt vorgegangen wurde und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Lassen wir heute mal die Bilder sprechen:

Als Erstes wurden die Abwasserrohre, die Leitungen für das warme und kalte Frischwasser sowie die Hauptleitungen für die Fußbodenheizung (von der Heizung zu den Verteilern) verlegt. Die Leitungen laufen auf dem Fußboden und werden später vom Estrich bedeckt. Um die Rohre in die höheren Stockwerke zu bekommen, wurden die Decken durchbohrt.

Unsere Lüftungsanlage besteht ja aus dezentralen Zuluft-Elementen an den Fenstern sowie drei Abluftelementen, die an eine zentrale Abluft-Anlage angeschlossen sind. Die Abluftleitungen hierfür wurden von den beiden Bädern und der Küche zum Technikraum geführt, und zwar über das darüberliegende Geschoss. Die Leitungen verschwinden dann ebenso im Estrich. Sehr schön: Die Kreuzungen mit den Wasserleitungen wurden sehr ordentlich und aufgeräumt verbaut (rechtes Bild oben).

Im linken Bild ist der in eine Vorwand eingebaute Toiletten-Spülkasten zu sehen. Das Foto in der Mitte zeigt einen in die Wand verbauten Heizkreisverteiler für die Fußbodenheizung. Dieser kommt in jedem Stockwerk zum Einsatz und verteilt das Heizwasser auf die (hier noch fehlenden) Heizleitungen in die einzelnen Zimmer. Rechts sieht man das Aereco-Abluftgerät: Durch die Leitungen im darüberliegenden Geschoss kommt die Abluft in den Kasten und wird durch einen Wanddurchbruch (hinten rechts zu sehen) ins Freie geführt. Praktisch: Das Gerät ist viel kleiner als von uns befürchtet und hängt an der Decke. Darunter bleibt also genug Platz zum Aufstellen unserer Waschmaschine und unseres Wäschetrockners.

Links noch ein Foto vom Bad, durch das die meisten Installationsleitungen laufen. Hier sieht man sehr schön, wie übersichtlich die Leitungen geführt werden. Auf der linken Seite laufen die drei Lüftungsrohre aus Gäste-Bad, Bad und Küche zusammen und gehen durch den Boden in das vorher gezeigte Aereco-Abluftgerät.

Rechts ein Foto vom (aus Wasserinstallations-Sicht) fast fertigen Technikraum mit unserer Wolf-Gasheizung und dem Speichertank für die Solarthermie-Anlage. Auf eine Umwälzpumpe für das Warmwasser haben wir übrigens verzichtet, da die entsprechenden Leitungen nur einen kurzen Weg haben – das Bad liegt unmittelbar über dem Technikraum, das Gäste-Bad (fast) daneben und nur bis zur Küche sind es etwa 8 Meter.

Wie bereits gesagt, waren wir mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden. Damit wurde der erste nicht ganz so positive Eindruck von der Fa. Brehl (sie wollten 100% Vorkasse, was wir unseriös und auch etwas dreist finden) wieder wettgemacht. Die Installateure waren auch persönlich sehr nett und wir hatten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass hier irgendetwas gehetzt oder schlampig gemacht wurde. Hoffentlich geht’s weiter so 🙂

Auf der Suche nach der richtigen Lüftung

Welche Lüftung passt zu mir? Diese Frage muss sich jeder Bauherr schon frühzeitig stellen. Wir haben eine kleine Entscheidungshilfe gebastelt. Hier geht’s direkt zu unserem interaktiven Lüftungs-Test 🙂

Ein ganz wesentlicher Punkt beim Entwurf eines neuen Hauses ist die Frage nach der passenden Lüftungsanlage. Um Energie zu sparen, sind moderne Häuser ja so gut wie luftdicht. In älteren Bauten hat man dagegen eine Art „natürliche Lüftung“ – es zieht durch alle Risse und undichte Stellen, was für den Bewohner zumindest für Frischluftzufuhr sorgt… Die Frage ist nun, wie man auch in einem dichten Haus ständig frische Luft ins Haus bekommt, ohne dafür zu viel Heizenergie zu verlieren. Hierzu gibt es ganz verschiedene Ansätze:

  • die zentrale Lüftungsanlage, die die Räume über entsprechende Auslässe mit Zuluft versorgt bzw. aus dem Bad, der Küche und dem WC die Abluft absaugt
  • die dezentrale Lüftung, die über Elemente in Außenwänd-Löchern die Räume einzeln kontrolliert belüftet
  • die dezentrale Zuluft/zentrale Abluft-Lösung, also eine Mischlösung, die zentral absaugt (Bad, Küche, WC) aber dezentral über Außenwand-Durchlässe in den einzelnen Räumen Luft zuführt
  • oder aber man verzichtet ganz auf eine kontrollierte Lüftung und macht von Hand die Fenster auf

Wenn man im Netz recherchiert oder sich im Bekanntenkreis (auch unter Fachmännern) umhört, so bekommt man Empfehlungen oder Warnungen für alle diese Lösungen. Beworben wird (bis auf den kompletten Verzicht) natürlich jede der Lösungen, aber die Hochglanzprospekte kann man wie immer nur als Anregung bei der Sammlung von Argumenten nutzen, niemals aber als Entscheidungsgrundlage, da sie die negativen Aspekte natürlich immer verschweigen. Sogar ein leitender Mitarbeiter eines Fertighausherstellers hat uns erzählt, dass er privat auf die gesamte Lüftungsanlage verzichtet und von Hand die Fenster aufmacht. Er beklagte – was wir sehr nachvollziehen können – die immer schlimmer werdende „Beratungsindustrie“ in Deutschland. Der eigene gesunde Menschenverstand zählt immer weniger, die Menschen bilden sich immer seltener eine eigene Meinung bzw. übernehmen Verantwortung für ihre Entscheidungen.

Das trifft sehr gut auch unseren Eindruck nach vielen Stunden und Tagen der Recherche. Jede der Lösungen hat seine Vor- und Nachteile, und es kommt ganz einfach auf die persönlichen Vorlieben an. Wir haben uns entschieden, indem wir die verschiedenen Aspekte der Lösungen gegenübergestellt haben und für uns selbst bewertet haben. Das Internet, die Hochglanzprospekte und die Argumente der Bauberater haben wir verwendet, um diese Aspekte zu sammeln und für die genannten vier Lösungsansätze einzuordnen. Herausgekommen ist eine Entscheidungsmatrix, die wir Euch gerne als OpenDocument-Datei (LibreOffice, Excel, …) zur Verfügung stellen. Für uns scheint übrigens die zentrale/dezentrale Mischlösung am Besten zu passen. Bitte bedenkt, dass wir absolut keine Fachmänner sind. Ihr könnt diese Matrix als Basis für Eure eigene Argument-Sammlung verwenden, aber wahrscheinlich fällt Eure Gewichtung anders aus oder wir haben diverse Aspekte vergessen. Eure Kommentare dazu sind herzlich willkommen.

Noch einfacher und „spannender“ geht’s mit dem interaktiven Lüftungs-Test, den wir für Euch erstellt haben. Wir freuen uns auf Euer Feedback.

Welche Lüftungsanlage passt zu mir? Ein interaktiver Test.

Wie wir bereits schrieben, gibt es keine einfache Regel für die Wahl der passenden Lüftungsanlage. Vielmehr kommt es auf die persönlichen Vorzüge an. In diesem kleinen interaktiven Test wollen wir Euch ein paar Argumente für Eure Entscheidungsfindung liefern. Der Test basiert grob auf unserer Entscheidungsmatrix, die wir uns nach vielen Tagen der Recherche und Diskussion selbst gebaut haben. Da wir keine Fachleute sind, können wir natürlich keinerlei Gewähr übernehmen für eine korrekte Beratung 😉 Wir freuen uns aber auf Euer Feedback.

Smart Home oder KISS?

Ein Hinweis vorab. Ich (Andi) bin Informatiker, und so denkt man vielleicht, dass wir unser ganzes Haus mit „intelligenter“ Elektronik vollstopfen werden. Das Gegenteil ist der Fall. Der Grund dafür ist denkbar einfach, und mit vier Buchstaben erklärt: KISS. Ausgeschrieben: „Keep, it simple, stupid“. Dieses Prinzip habe ich (ausgerechnet) in meinem Informatik-Studium kennen gelernt.

Die Vor- und Nachteile von Smart Homes werden im Internet ja ausgiebig diskutiert. Ich setze hier jetzt mal einen Punkt früher an und stelle die Frage: Laufen die Systeme überhaupt? Oder ist die Technik so kompliziert und fehleranfällig, dass sie ständig oder jedenfalls in den entscheidenen Momenten ihren Dienst versagen? Denn erst, wenn sie überhaupt laufen, kann ich die Frage stellen, ob sie auch das richtige tun. Vielleicht habe ich da einfach zu viele Vorurteile, aber jedenfalls wurden sie bestätigt bei unseren beiden Tagen der Probebemusterung.

Hand aufs Herz, wer kennt noch folgenden Bildschirm:

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Die jüngeren unter uns vielleicht nicht mehr! Denn auf dem PC ist dieser „Windows-Blue-Screen“, der einen kompletten Systemabsturz anzeigt, u.a. dank ausgereifterer Hardwaretreiber zum Glück schon fast ausgerottet.

Vielleicht erlebt er nun wieder eine Renaissance. In einem Musterhaus (Hersteller spielt jetzt keine Rolle), das uns in einer persönlichen Führung vorgestellt wurde, fiel uns dieser Bildschirm auf dem zentralen Smart-Home-Steuerbildschirm im Flur auf. Wohlgemerkt in einem Musterhaus! Super-peinlich, oder? Aber zu Hause soll mir das niemals passieren? 🙄 Wer’s glaubt…? (Mal am Rande: Schlimm genug, dass ein Smart Home auf Windows basiert…)

Am zweiten der Tag der Probebemusterung, bei einem zweiten Hersteller, wurde uns eine zwar relativ neue, aber doch außergewöhnlich gute Wärmepumpe angepriesen. Bisher hätte es damit eigentlich noch nie Probleme gegeben. Bei einem späteren ungestörten Rundgang durch die Musterhäuser entdeckten wir dann in einem Gebäude tatsächlich genau dieses Modell. Wir wagten einen Blick auf den Bildschirm, und siehe da (Originalfoto):

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Auch hier in einem Musterhaus. Dort, wo man dem Kunden diese Technik eigentlich schmackhaft machen will. So wird das nix…

Wenn ich jetzt an weitere Beispiele denke, wie einen defekten Finger-Scanner an der Haustür, oder einen automatischen Rollladen, der mich – wenn’s dummläuft – aussperrt, während ich im Garten arbeite, und so weiter und so fort… Nein danke.

Nach diesen Eindrücken kann ich nur wiederholen: KISS. Keep it simple, stupid. Wir bleiben bei der bewährten Heizung mit der Gastherme (umweltfreundlich wird’s durch die gute und ökologische Dämmung) und bauen uns eine nahezu wartungsfreie Solarthermie-Anlage aufs Dach. Das ist jedenfalls unsere Definition von „smart“.