Im August 2015 besuchten wir Hanse Haus in Oberleichtersbach und Keitel-Haus in Brettheim für jeweils eine Werksführung und eine Probebemusterung. Überrascht waren wir bei beiden Herstellern, dass wir mit der Standardausstattung im Wesentlichen schon gut auskommen. Interessant war es aber auch, die unterschiedlichen Firmenphilosophien zu spüren.
Nach den vielen Recherchen und Gesprächen der vergangenen Monate blieben noch zwei Fertighaushersteller in der engeren Auswahl: Hanse Haus und Keitel-Haus. Geografisch sind die beiden Firmen auch gar nicht so weit entfernt, nämlich Hanse Haus im unterfränkischen Oberleichtersbach und Keitel-Haus in Brettheim im Nordosten Baden-Württembergs, also gerade mal 90 Autominuten voneinander entfernt. So haben wir den Besuch der beiden Hersteller gleich zu einem Zweitagesausflug verbunden mit einer Übernachtung im wunderschönen mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber.
Am ersten Tag haben wir uns Keitel-Haus näher angesehen. Der Prokurist führte uns durch das Werk und beantwortete geduldig alle Fragen. Gestärkt nach einer Brotzeit haben wir uns dann auch noch kurz im alten Musterhaus angesehen, welche Auswahl es an Türen, Treppen, Fenster usw. gibt. Anschließend hatten wir noch einen Termin beim externen Bäder- und Fliesenpartner, wo wir wirklich erschlagen waren von der großen Auswahl. Überrascht waren wir, dass schon sehr vieles in der Standardausstattung dabei ist und wir deshalb nicht mit erheblichen Mehrkosten rechnen müssen.
Ähnliche Erfahrungen machten wir am zweiten Tag auch bei Hanse Haus. Wir wurden von unserem Bauberater empfangen, der sich ebenfalls genug Zeit für uns nahm, und konnten uns nach einer beeindruckenden Werksführung und einem guten Mittagessen in aller Ruhe im Bemusterungszentrum umsehen. Der einzige Wermutstropfen war, dass Hanse Haus sich trotz unserem ausdrücklichen Wunsch nicht dazu bereit zeigte, Rollläden mit Gurten zu verbauen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen würden dies nicht mehr zulassen (bei Keitel weiß man davon wohl nichts 😉 ).
Am Überraschendsten war für uns der Unterschied in der Firmenphilosophie. Keitel-Haus hat sich beim Wachstum eine Grenze nach oben gesetzt, möchte ein Familienbetrieb bleiben und veröffentlicht seine Bilanzzahlen auf www.bundesanzeiger.de, so dass man sich selbst davon überzeugen kann, dass das Unternehmen auch finanziell auf gesunden Beinen steht. Bei Hanse Haus ist es dagegen mit der Transparenz nicht so weit her. Auf die Veröffentlichung der Bilanzen wird verzichtet, und wie uns auf Nachfrage erklärt wurde, gehört Hanse Haus inzwischen zu einer größeren Industriegruppe. Klarer Pluspunkt für Keitel Haus beim Bauchgefühl 🙂
Wie unsere Entscheidung ausgefallen ist, erzählen wir Euch im nächsten Eintrag.
Interessant der Punkt mit dem Bundesanzeiger, da haben wir nämlich tatsächlich nicht geschaut.
Der Punkt „Familienunternehmen“ war aber auch bei uns ein entscheidener Punkt!
Auf die Idee mit dem Bundesanzeiger bin ich auch gar nicht gekommen – ein guter Tipp! Viel Spaß weiterhin bei Eurem Bauvorhaben – bin schon gespannt wie dann der finale Grundriss ausschaut 🙂
Toll, dass du hier deine Erfahrung mit uns geteilt hast! Für mich ist wichtiger, persönliche Meinungen und Erfahrungsberichte zu hören, statt nur auf die Zahlen Rücksicht zu nehmen. Ich finde solche Entscheidungen fundamental. Bei uns war es auch so, als wir einen Bauträger für unser Hausbau suchten. Wir wollten jemanden, der transparent und mangelhaft arbeitet und uns genügend an dem Arbeiten beteiligen lassen wird. Nachdem ich auf einen ähnlichen Blog gestoßen bin, haben wir uns für Demos.de entschieden und kann sagen, dass unsere Erfahrungen die Erzählung in dem Blog sehr gut widerspiegelten. Deshalb bin ich dir sehr dankbar fürs Posten.
Liebe Grüße,
Georg