Anfang Mai kam der lange ersehnte Tag, an dem ein eingespielter Stelltrupp mit Hilfe eines Autokrans unser Haus aufstellte. Bis zum Abend standen die Wände schon bis zum Obergeschoss.
Nachdem unser Stelltermin mehr als zwei Wochen nach vorne gezogen wurde, rollten der Autokran und der erste LKW bereits am Montag, den 2. Mai, pünktlich um 6:30 Uhr auf den gesperrten Parkplatz auf der Nordseite unseres Grundstücks. Obwohl Andrea um 7 Uhr in die Schule musste, konnte sie also die ersten Vorbereitungen der Hausstellung noch mit beobachten. Als sie am frühen Nachmittag zurückkam, stand bereits das gesamte Erdgeschoss.
Probleme gab es bei der Anfahrt des zweiten LKWs, denn dieser hatte keine lenkbaren Hinterachsen. Zwar hatten wir, wie mit Keitel abgesprochen, vorsichtshalber die Parkplätze auf einer Straßenseite vor der Kurve sperren lassen, doch ein einzelner Autofahrer ignorierte das absolute Halteverbot und stellte sich dümmstmöglich genau in den nötigen Rangierbereich. Zum Glück hatte der LKW-Fahrer sein Gespann perfekt im Griff und schaffte es dann doch in Zentimeterarbeit um die Kurve, so dass uns der Abschleppdienst erspart blieb…
Eine erste Verschaufspause gab es am frühen Nachmittag, als unsere ehemalige Mitbewohnerin Laura für den Stelltrupp und uns einige Partypizzas bestellte. Bis zum Abend wurden dann noch die Wände des Obergeschosses montiert.
Nach dem Feierabend konnten wir den ersten Blick in den Rohbau wagen. Ein tolles Gefühl! Besonders, wenn man sich vom ersten Moment an heimisch fühlt 🙂
Ende April wurde die Bodenplatte gegossen: An sich eine unkomplizierte Sache, aber am Ende gabs doch noch ein wenig unerwarteten Nervenkitzel…
Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man nicht mehr selbst in der Verantwortung steht, dass alles richtig ausgeführt wird. Denn wir hatten vertraglich vereinbart, dass Keitel-Haus auch den Bodenplattenhersteller beauftragt (und würden das auch jedem zukünftigen Bauherrn empfehlen!). Wenn also irgendwas mit der Bodenplatte nicht stimmen sollte, so ist es (bis auf die Verzögerung usw.) zumindest nicht unser Risiko. Beim Abriss und der Aufschüttung war es noch anders: Keitel-Haus erwartet einen Baugrund mit gewissen Eigenschaften, und diesen herzustellen, war unsere eigene Aufgabe. Deshalb hatten wir nach der Aufschüttung auch noch einen Lastplattendruckversuch in Auftrag gegeben.
Der Bodenplatte schauten wir also halbwegs entspannt entgegen, und es lief auch reibungslos mit der Firma Klotz. Die Streifenfundamente waren schnell ausgehoben und gegossen, und am zweiten Tag wurden die Abwasserrohre und Leerrohre für die Versorger (Gas, Strom, Telekom, Frischwasser) verlegt. Hier musste ich nur kurzfristig ein Verbindungsteil zwischen den neuen KG-2000-Rohren und unserem alten Revisionsschacht-Anschlussrohr aus Ton besorgen (was trotz bemerkenswerter Baumarktdichte in Schrobenhausen gar nicht so leicht war). Am dritten Tag wurden schließlich die Bewehrungsmatten verlegt und die Bodenplatte selbst gegossen. Wir haben auf ausdrücklichen Rat unserer Statiker im Bekanntenkreis nämlich keinen Stahlfaserbeton bestellt, sondern arbeiten ganz klassisch mit Betonstahlmatten. Die genaue Begründung dafür haben wir leider schon wieder vergessen, aber diesen Sonderwunsch gab es zum Glück auch ohne Aufpreis 😉
Ein wenig Nervenkitzel gab es dann aber doch noch. Am zweiten Tag haben die Stadtwerke Schrobenhausen die Abwasserleitungen am offenen Graben besichtigt und uns nochmal auf den (von uns schon lange vergessenen) nötigen Dichtheitstest hingewiesen. Dieser darf aber nicht von der Baufirma selbst durchgeführt werden. Nun lief uns die Zeit davon, denn am Tag darauf sollte ja schon betoniert werden, und danach kommt man, naja, irgendwie schlecht an die Rohre ran… Ich habe also sehr kurzfristig noch eine Kanalbaufirma organisieren müssen und wurde schließlich bei der Firma Schad in Ingolstadt fündig. Die Bodenplattenfirma machte für uns solange einen unverbindlichen Test, der reibungslos geklappt hat (am Ende dichtmachen; Wasser in alle Rohre; eine Stunde abwarten; Wasser noch drin; alles gut). Als dann am folgenden Tag die zweite Kanalbaufirma den Test durchführte (diesmal mit einem Luft-Vakuum), lag also eine leichte Spannung in der Luft, aber zum Glück ging alles gut 🙂
Wenn alles gut läuft, können wir schon in den Sommerferien in unser neues Haus ziehen 🙂 Der Zeitplan von Keitel-Haus ist wirklich sportlich, aber bisher haben alle beteiligten Firmen ihre Aufgaben pünktlich und zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt. So kann’s weitergehen!
Da unser Blog ja immer voller wird, haben wir eine Kalender-Übersicht angelegt. Diese ist oben über das Hauptmenü erreichbar. So kann man den Baufortschritt einfacher nachvollziehen.
Die Berichte zur Hausstellung liefern wir baldmöglichst nach 😉
Die letzten beiden Wochen vergingen wie im Flug. Die Bodenplatte wurde gegossen, das Haus in nur zwei Tagen aufgestellt und das Richtfest wurde gefeiert – wir sind schon mit dem Schauen nicht mehr hinterhergekommen, geschweige denn mit dem Bloggen! Das holen wir die kommenden Tage und Wochen nach. Dieses Wochenende sind wir aber noch mit Eigenarbeiten (HWR-Spachteln und -Malern, Endanstrich für Dachüberstand) ausgelastet. Inzwischen schon mal ein Foto von unserem „Baby“ 🙂
Nein, wir haben nicht im Lotto gewonnen. Obwohl es uns aufgrund der vielen doch recht unerwarteten Zusatzkosten (dazu ein andermal mehr) eigentlich gerade recht kommen würde. Stattdessen haben wir jetzt ziemlich viel Kies. Und Schotter. „Steinreich“ sind wir jetzt also im wörtlichen Sinne.
Wir müssen ja unsere Bodenplatte höher legen, um den Auflagen des Wasserwirtschaftsamtes aufgrund der Hochwassergefahr gerecht zu werden. Deshalb haben wir uns entschieden, rund um das Haus herum das Gelände etwas aufzuschütten. Zusammen mit dem Aushub für das Streifenfundament und dem plattgemachten Gemüsegarten sieht diese Schotterwüste noch recht beängstigend aus, wie die folgenden Fotos zeigen. Mit dem Haus darauf relativiert sich das ganze hoffentlich etwas…
Wichtig war den Behörden ja auch, dass sich unser Haus gut in die Umgebungsbebauung einfügt. Dafür war es aber wohl unerheblich, dass die Nachbarn gegenüber alle ihr Erdgeschoss auf Grundstücksniveau haben und wir die einzigen sind, die jetzt auf einem Hügel wohnen. Naja, zumindest nasse Füße bekommen wir nicht, wenn die Paar (der Fluss durch Schrobenhausen) mal wieder überläuft. Ob wir vor der Haustür auch noch eine Zugbrücke installieren, ist noch offen 😉
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