Der Zeitplan steht

Zu einer Baustellenvorbesprechung trafen sich letzte Woche unser Bauleiter und Vermesser, sowie jeweils ein Vertreter der lokalen Stadtwerke, der Kellerbaufirma und unserer Erdbaufirma. Wir besichtigten dabei unser Grundstück und die Anfahrtswege. Auch die Schnittstellen zwischen den Arbeiten wurden besprochen. Da gibt es ja bei uns einiges zu verzahnen, da der Abbruch des Hauses, der teilweise Abriss und die Neuverlegung der Versorgungsleitungen, die Aufschüttung und Verdichtung sowie das Erstellen der Bodenplatte teilweise ineinandergreifen und sowohl zeitlich als auch von der Zuständigkeit her einer genauen Absprache bedürfen.

Das Gespräch verlief angenehm und alle Anwesenden hinterließen bei uns einen positiven Eindruck. Der Erdbauer und der Vermesser kennen sich schon aus früheren Projekten, und der Erdbauer wird uns großzügig bei der Beschilderung der nötigen Absperrungen unter die Arme greifen. Auch der Kellerbauer und Keitel-Haus sind ein eingespieltes Team. Ärgerlich ist für uns nur, dass wir mit derzeit fünf verschiedenen Versorgern zu „kämpfen“ haben (Stadtwerke für Wasser/Kanal, Bayernwerke für Strom, Energie Südbayern für Gas, Telekom für Telefonanschluss und Vodafone Kabel Deutschland für das TV-Kabel), und dass wir uns trotz zahlreicher Telefonate (oft mit überforderten Callcenter-Mitarbeitern) gerade bei den großen Unternehmen noch ziemlich verloren vorkommen. Da loben wir uns die Stadtwerke mit einem persönlichen Ansprechpartner, der sich auch die Zeit nimmt, zum Baustellengespräch zu kommen (eingeladen waren alle…), um die Sache unkompliziert vor Ort zu klären!

Zeitplan-1Der grobe Zeitplan steht jetzt auch: Wir ziehen endgültig aus bis KW 13 (Osterwoche), in KW 14 werden die Versorger-Anschlüsse gekappt (hoffentlich…) und die KW 15 bis 16 sind für den Abriss und die Aufschüttung reserviert. In KW 17 und 18 kann die Bodenplatte gemacht werden (und aushärten), so dass (mit einer Woche Puffer) Keitel in KW 20 das Haus stellen kann. Keitel-Haus will es eigentlich sogar noch flotter über die Bühne bringen (das schöne Wetter macht’s wohl möglich), wir persönlich fühlen uns aber mit etwas Puffer wohler. Denn das alte Haus birgt – erfahrungsgemäß – noch die ein oder andere Überraschung 😉

Wenn der Postmann zweimal klingelt

20160217_143250… obwohl man gar kein Paket bestellt hat, dann kann das nur eines bedeuten: die Baugenehmigung ist da! Da fällt uns natürlich ein Felsbrocken vom Herzen, auch, weil es scheinbar keine weiteren Auflagen gibt. Die Freude ist so groß, dass wir jetzt auch mal gnädig darüber hinwegsehen, dass die hochwasserrechtliche Genehmigung mit weiteren 750 EUR zu Buche schlägt, und das Bauen ohne Bebauungsplan auch teurer ist… in der Summe stolze 1.500 EUR!

Morgen ist bei uns die Aushubbesprechung, zu der sich unser Bauleiter, Vermesser, Erdbauer sowie die Stadtwerke angemeldet haben. Wir sind schon gespannt, was da alles besprochen wird und wie der weitere Zeitplan aussieht.

Vermessene Honorare

Ein wenig geschluckt haben wir schon, als wir das erste Angebot für die Vermessungsarbeiten erhalten haben. Die paar Stunden Aufwand sollen so teuer sein? Ein wenig Recherche und weitere Anfragen bei anderen Vermessern senkten dann den Blutdruck wieder deutlich.

Eigentlich wollten wir ja gar nicht nach Alternativen suchen, sondern direkt den von Keitel-Haus empfohlenen Vermesser nehmen. Stutzig wurden wir aber, als wir dessen Angebot genauer studiert haben: Der Preis richtet sich nicht etwa nach Aufwand (Stundensatz/Fahrtkosten/…) oder nach Form des Gebäudes, sondern nach der Bausumme.  Begründet wurde dies mit Verweis auf HOAI §§ 97, 98 und 99, wobei diese laut meiner ersten Recherche gar nicht existierten – der letzte Paragraph ist die Nummer 58.

Licht ins Dunkel brachte nach Tipps von Ralph und Stephan (danke mal wieder) und einiger Recherche dann der Wikipedia-Artikel zum HOAI: Seit 2009 ist das Honoar für vermessungstechnische Leistungen frei verhandelbar, die Verwendung der Honorartabellen ist als Orientierungshilfe aber möglich. Die zitierten §§ 97, 98 und 99 stammen also aus der längst veralteten Version der HOAI von 2002. Schnell haben wir uns noch zwei weitere Angebote von anderen seriös wirkenden Vermessungsbüros eingeholt, und siehe da, die Summe für die gleiche Leistung war in etwa halbiert. Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen.

Nun kann ich ja auch Argumente verstehen, warum es grundsätzlich sinnvoll sein kann, eine Honorarordnung einzuhalten. Diese sollte dann aber auch realistisch gestaltet sein. Denn der Aufwand der Vermessung hat doch viel mehr mit der Form und Lage eines Gebäudes zu tun als mit dem Wert des Gebäudes. Überspitzt ausgedrückt: Wenn ich mir Klodeckel aus purem Gold ins Haus installiere, wieso hat der Vermesser dann mehr Honorar verdient? Totaler Blödsinn!

Zweitens: Nicht optimal von Keitel-Haus, dass sie uns einen Vermesser empfohlen haben, der doppelt so teuer ist wie die vergleichbare Konkurrenz. Ich muss aber zugeben: als wir den Kontakt bekommen haben, wurde schon gesagt, dass es „wahrscheinlich auch Billigere gibt“. Insofern ein Tipp für alle Bauherren: Holt Euch immer zwei oder drei Alternativangebote ein. Manchmal lohnt es sich mehr, als man zunächst denkt.

Die Maschine läuft an

Trotz noch ausstehender Baugenehmigung ist jetzt urplötzlich die Betriebsamkeit ausgebrochen: Bauleiter, Handwerker und Vermesser sind geklärt, der erste Baustellentermin steht und die Werkpläne sind abzusegnen. Es geht also los!

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht. Die Baugenehmigung ist immer noch nicht da. Ein wenig ungeduldig habe ich deswegen beim Landratsamt angerufen und mich nach dem aktuellen Stand erkundigt. Von ihrer Seite aus sei alles in Ordnung, erfuhr ich, der schwarze Peter wurde ans Wasserwirtschaftsamt geschoben, von welchem die Absegnung unserer korrigierten Pläne noch ausstünde. Ein Anruf dort benötigte nur wenige Sekunden, um Klarheit über das Problem zu schaffen: (noch) kein fachliches Hindernis, sondern quälend langsame Bürokratie. Meine Anfrage wurde schlichtweg mit dem Hinweis auf drei Wochen Bearbeitungszeit beantwortet. Na toll, wenn jetzt noch ein fachliches Problem daherkommt, ist unser eh schon sehr großzügig bemessener Terminplan in Gefahr. Sowas wie ein „Dienstleistergedanke“ ist dort im Amt leider noch nicht angekommen, wenngleich es auch meine Steuergelder sind, die die Arbeit dort finanzieren… Zur Aufheiterung brauchte ich eine Runde Gerhard Polt, auch wenn das von ihm beschriebene Vorgehen in der Praxis (glücklicherweise!) so nicht funktioniert 😉

Ungeachtet dieser unangenehmen Verzögerung hat das Projekt bei Keitel-Haus nun aber Fahrt aufgenommen. Wir kennen nun unseren Bauleiter Herrn E. und und die beteiligten Firmen:

Wie man schon sieht, kommen die meisten Firmen nicht aus der Region. Das ist natürlich schade, aber eine notwendige Konsequenz aus dem Fertigbau: das sind allesamt Firmen, die sich in Zusammenarbeit mit Keitel-Haus bewährt haben, und die ihre Termine genau mit Keitel abstimmen, was uns jede Menge Organisationsarbeit (und sicher auch Ärger) erspart.

Lokale Anbieter haben wir für die Erdbau- und Vermessungsarbeiten gewählt. Die Suche nach dem Vermesser beinhaltete ein kleines, aber auch finananziell angenehmes Aha-Erlebnis, von dem wir Euch im nächsten Beitrag erzählen werden.

Auch die Werkpläne waren inzwischen von uns zu prüfen und die gewünschten Elektroinstallationen einzuzeichnen. Auch darüber mehr in den nächsten Beiträgen.

Warten auf die Baugenehmigung

Dass es in unserem Blog gerade eher still ist, liegt an der noch fehlenden Baugenehmigung, an der so vieles hängt, bevor es weitergehen kann. Und so beschäftigen wir uns im Moment eher mit Kleinigkeiten:

  • Unsere Bank wollte die Finanzierungsbestätigung für Keitel-Haus in der geforderten Höhe nicht unterschreiben. Das sorgte bei uns während der Ferien für etwas Unverständnis und Kopfzerbrechen, doch nach den Ferien und klärenden Gesprächen mit Keitel-Haus und der EthikBank stellte sich dann schnell heraus, dass das ganz normal ist: Die Bank unterschreibt die Bestätigung in der Höhe des Baukredits, den Rest lässt sich Keitel-Haus über private Finanzierungszusagen bestätigen. Puh 😮
  • Unsere Sanitärfirma überraschte uns mit einer saftigen Rechnung für die Badausstattung. Zwar waren wir uns über den Aufpreis und auch dessen Höhe im Klaren, jedoch war der Zeitpunkt der Vorauszahlung doch sehr früh: Immerhin wird das Bad wohl erst im Juli oder August eingebaut. Ein kurzer Anruf bei der Firma konnte das jedoch klären, und so dürfen wir unser Geld noch ein paar Monate behalten 🙂

Immerhin, das Landratsamt hatte und noch vor Weihnachten mitgeteilt, dass unsere geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in Ordnung gehen, also insbesondere die Erhöhung der Bodenplatte auf 60 cm statt 100 cm über Grund. Allerdings mussten wir noch zusätzlich einige Nachweise erbringen, die das § 78 Abs. 3 WHG fordert:

  • Der Hochwasserrückhalteraum darf nicht beeinträchtigt werden. – Dies konnten wir mit einem Vergleich der aktuellen Bebauung mit der geplanten Bebauung nachweisen. Allerdings mussten wir dazu die Aufschüttung um das Haus herum ein wenig reduzieren. Alternativ hätten wir irgendwo neuen Retentionsraum schaffen müssen (d.h. zum Beispiel ein Loch im Garten buddeln 😉 )
  • Der Abfluss bei Hochwasser darf nicht nachteilig verändert werden. – Hierzu konnten wir darstellen, dass im Querschnitt betrachtet ein Hochwasser die neue Bebauung genauso umspülen kann wie die alte Bebaauung, sich also bei uns bei einem Nord-Süd-Durchfluss kein Wasser staut. (Dass es bei uns jemals im Hochwasserfall zu einem relevanten Durchfluss kommt, ist aber aus unserer Sicht mehr als unwahrscheinlich…)

Beide Forderungen erschienen uns nicht besonders intuitiv und eher realitätsfern, sind aber wohl schlichtweg der Gesetzeslage geschuldet. Unser Architekt hat sich (nach den wohlverdienten Weihnachtsferien) auch zügig daran gemacht, und nun hoffen wir auf eine schnelle Baugenehmigung!

Ein Blick ins alte Fotoalbum

Euch, liebe Leser dieses Blogs, wünschen wir ein gutes neues Jahr, viel Erfolg bei Euren Vorhaben und natürlich die dazu nötige Kraft und Gesundheit. Wir selbst konnten in den letzten beiden Wochen viel Energie tanken. Die Weihnachtszeit ist für uns eine der schönsten Zeiten im Jahr, denn selten ist es ruhiger und man hat viel Zeit für die Familie. Dazu stöbert man auch gerne wieder im Fotoalbum, und diesmal sind unsere Blicke natürlich auf unserem Haus hängengeblieben…

Unser Haus um 1954Das waren noch Zeiten, wo man seine Fotos noch in Fotoalben geklebt hat anstatt sie als Fotobuch entwickeln zu lassen oder gar nur digital zu archivieren (wo sie später kein Mensch mehr anschaut). Man musste sich noch Gedanken um jedes einzelne Bild machen, und hat die Fotos für das Album sehr genau ausgewählt. Jetzt, viele Jahrzehnte später, macht das Anschauen so gleichzeitig mehr Freude, und man findet schnell wonach man sucht. So auch dieses Foto von ca. 1954, als Andis Groß- und Urgroßeltern dieses Häuschen im Schleifmühlweg errichtet haben. Im Hintergrund erkennen unserer Schrobenhausener Leser vielleicht das Altenheim St. Georg, das heute noch so steht.

Unser Haus vor 1958Das Häuschen, hier von Süden (Schleifmühlweg) zu sehen, stand bis 1958 in dieser Form. Neben Andis Groß- und Urgroßeltern war inzwischen auch Andis Mama auf der Welt, und so wurde es langsam aber sicher zu eng in diesem Haus. Anstatt eines Abrisses entschied man sich damals jedoch für einen Umbau. Der linke vorstehende Teil blieb stehen, die Wand rechts rückte aber bis dorthin vor. Das Dachgeschoss wurde entfernt und ein weiteres volles Stockwerk aufgemauert. Hinten (auf der Nordseite) wurde ein Treppenhaus mit Schlaf- und Gästezimmer angebaut, auf der Ostseite wurde eine überdachte Terrasse und ein Balkon geschaffen.

Kaum wiederzuerkennen, oder? Scheinbar war es damals sehr wichtig, möglichst viel Material wiederverwenden zu können, denn heute würden wir lapidar sagen: Weg damit, neu bauen. Uns ist sicher viel zu selten bewusst, in welcher guten Zeit wir heute leben dürfen…  🙄

Unser Haus nach 1958Unser Haus 2015

Das Haus besteht in der neuen Form bis heute, wie der Vergleich des linken und rechten Bilds leicht zeigt. Fast 60 Jahre haben die Mauern also schon auf dem Buckel, die alten Teile noch mehr.

Zum Schluss noch zwei Schmankerl für unsere Schrobenhausener Leser. Das erste Bild zeigt die Hochzeit meiner Großeltern Michael und Frieda Flammensböck im Jahr 1953. Die Stadtpfarrkirche St. Jakob war damals noch mit einem gotischen Altar und einer Kanzel ausgestattet, die Einrichtung wurde erst später „modernisiert“.

Das zweite Bild zeigt einen Blick über Schrobenhausen Richtung Steingriff. Es muss etwa um 1960 entstanden sein, da unser Haus bereits in der neuen Form steht, die Gebäude der Nachbarn aber noch nicht. Rechts vorne erkennt man wieder das Altenheim St. Georg (jetzt der alte Seitenflügel). Steingriff ist noch nicht mit Schrobenhausen zusammengewachsen, dazwischen liegt das alte Sägewerk Prücklmeier, dessen letzte Reste in diesem Jahr auch noch verschwinden werden.

Stadtpfarrkirche 1953Schrobenhausen um 1960

Auf der Suche nach der richtigen Lüftung

Welche Lüftung passt zu mir? Diese Frage muss sich jeder Bauherr schon frühzeitig stellen. Wir haben eine kleine Entscheidungshilfe gebastelt. Hier geht’s direkt zu unserem interaktiven Lüftungs-Test 🙂

Ein ganz wesentlicher Punkt beim Entwurf eines neuen Hauses ist die Frage nach der passenden Lüftungsanlage. Um Energie zu sparen, sind moderne Häuser ja so gut wie luftdicht. In älteren Bauten hat man dagegen eine Art „natürliche Lüftung“ – es zieht durch alle Risse und undichte Stellen, was für den Bewohner zumindest für Frischluftzufuhr sorgt… Die Frage ist nun, wie man auch in einem dichten Haus ständig frische Luft ins Haus bekommt, ohne dafür zu viel Heizenergie zu verlieren. Hierzu gibt es ganz verschiedene Ansätze:

  • die zentrale Lüftungsanlage, die die Räume über entsprechende Auslässe mit Zuluft versorgt bzw. aus dem Bad, der Küche und dem WC die Abluft absaugt
  • die dezentrale Lüftung, die über Elemente in Außenwänd-Löchern die Räume einzeln kontrolliert belüftet
  • die dezentrale Zuluft/zentrale Abluft-Lösung, also eine Mischlösung, die zentral absaugt (Bad, Küche, WC) aber dezentral über Außenwand-Durchlässe in den einzelnen Räumen Luft zuführt
  • oder aber man verzichtet ganz auf eine kontrollierte Lüftung und macht von Hand die Fenster auf

Wenn man im Netz recherchiert oder sich im Bekanntenkreis (auch unter Fachmännern) umhört, so bekommt man Empfehlungen oder Warnungen für alle diese Lösungen. Beworben wird (bis auf den kompletten Verzicht) natürlich jede der Lösungen, aber die Hochglanzprospekte kann man wie immer nur als Anregung bei der Sammlung von Argumenten nutzen, niemals aber als Entscheidungsgrundlage, da sie die negativen Aspekte natürlich immer verschweigen. Sogar ein leitender Mitarbeiter eines Fertighausherstellers hat uns erzählt, dass er privat auf die gesamte Lüftungsanlage verzichtet und von Hand die Fenster aufmacht. Er beklagte – was wir sehr nachvollziehen können – die immer schlimmer werdende „Beratungsindustrie“ in Deutschland. Der eigene gesunde Menschenverstand zählt immer weniger, die Menschen bilden sich immer seltener eine eigene Meinung bzw. übernehmen Verantwortung für ihre Entscheidungen.

Das trifft sehr gut auch unseren Eindruck nach vielen Stunden und Tagen der Recherche. Jede der Lösungen hat seine Vor- und Nachteile, und es kommt ganz einfach auf die persönlichen Vorlieben an. Wir haben uns entschieden, indem wir die verschiedenen Aspekte der Lösungen gegenübergestellt haben und für uns selbst bewertet haben. Das Internet, die Hochglanzprospekte und die Argumente der Bauberater haben wir verwendet, um diese Aspekte zu sammeln und für die genannten vier Lösungsansätze einzuordnen. Herausgekommen ist eine Entscheidungsmatrix, die wir Euch gerne als OpenDocument-Datei (LibreOffice, Excel, …) zur Verfügung stellen. Für uns scheint übrigens die zentrale/dezentrale Mischlösung am Besten zu passen. Bitte bedenkt, dass wir absolut keine Fachmänner sind. Ihr könnt diese Matrix als Basis für Eure eigene Argument-Sammlung verwenden, aber wahrscheinlich fällt Eure Gewichtung anders aus oder wir haben diverse Aspekte vergessen. Eure Kommentare dazu sind herzlich willkommen.

Noch einfacher und „spannender“ geht’s mit dem interaktiven Lüftungs-Test, den wir für Euch erstellt haben. Wir freuen uns auf Euer Feedback.

Hausentwurf: Architekten-Plan

Anfang Oktober trafen wir uns mit unserem Architekten zu einem Ortstermin. Nach einer kurzen Diskussion übernahmen wir unseren „Plan C“ fast komplett und der Architekt fertigte innerhalb weniger Tage die Pläne für den Bauantrag.

Da wir uns schon im Voraus sehr detallierte Gedanken über unseren Hausplan gemacht hatten, gab es mit unserem Architekten nicht mehr all zu viel zu besprechen. Lediglich einige Kleinigkeiten haben sich im Vergleich zu unserem letzten Wunschplan noch geändert:

  • Am auffälligsten ist der niedrigere Kniestock und die dafür höhere Dachneigung. Diese ist den Anforderungen des Landratsamts geschuldet, welche uns bei der Traufhöhe keinen Spielraum nach oben lässt. Interessanterweise sieht das Landratsamt aber die Dachneigung recht locker: bis 45° sei es überhaupt kein Problem, egal wie hoch der First dann wird. Nun möchten wir sicher kein Hexenhäuschen bauen, aber natürlich haben wir die Dachneigung dann entsprechend erhöht (von 30° auf 39°), um das Dachgeschoss noch vernünftig nutzen zu können. Wie gut sich das nun in die Umgebungsbebauung einfügt, sei dahingestellt. Man muss ja nicht alles verstehen…
  • Das Gästezimmer im Erdgeschoss und der Wohnbereich im Süden haben noch etwas Platz dazubekommen, indem wir die nördliche Wand ein Stückchen nach Norden verschoben haben. Das Gästebad muss darunter nicht leiden, da dessen Südwand unverändert bleibt. Im Gästezimmer verzichten wir auf das Fenster im Westen, da diese Wand wohl für Regale (und später ggf. für unseren Schlafzimmerschrank) genutzt werden soll. Die große Fenstertür im Süden lässt aber genügend Licht herein.
  • Im Obergeschoss haben wir die Positionen von Dusche und WC getauscht. Das WC liegt also nicht mehr an der Schlafzimmerwand, sondern an der Wand zum Arbeitszimmer.
  • Im Dachgeschoss gibt es ein zweites Dachfenster. Unser Architekt meinte, dies sei baurechtlich auch notwendig, da das als Wohnraum deklarierte Dachgeschoss sonst zu wenig Licht bekäme. Endlich mal eine rechtliche Vorgabe, die uns auch im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtet, und die wir dann auch gern umsetzen.
  • Wir schütten das Geläde um das Haus herum um 45 cm auf. Die Oberkante unserer Bodenplatte liegt 60 cm über dem Grundstücksniveau. Dies sind 10 cm mehr als das bei uns kalkulierte 100-jährige Hochwasser. Zusammen mit der Tatsache, dass wir auf einen Keller verzichten und weiteren 40 cm mobilem Hochwasserschutz (also 50 cm Freibord über dem 100-jährigen Hochwasser) sollte das einem vom Gesetz geforderten hochwasserangepasstem Bauen (§ 78 Abs. 3 WHG) doch hoffentlich entsprechen.
  • Später werden wir im Osten noch eine Terrasse bauen. Die Verstärkung der Ostwand für die Befestigung ist bereits enthalten, die Fundamente, den Boden und die Träger mit Glasdach lassen wir dann machen, wenn das Haus steht.

 

Diese Ausschnitte aus dem Architektenplan gibt’s auch als PDF.

10 Jahre Xenoage Software

Xenoage-Logo (seit 2012)Heute vor genau 10 Jahren habe ich meine Firma „Xenoage Software“ beim Gewerbeamt angemeldet. Gestartet mit nur einem Laptop als Arbeitsgerät und provisorischen Arbeitsplätzen zwischen WG-Schreibtisch, Uni-Bibliothek und Küchenarbeitsplatte, ist aus dem Hobbyprojekt inzwischen ein Vollzeitjob geworden. Zum Jubiläum gibt’s ein eigenes großes Büro im neuen Haus.

 

Die frühen Jahre: Spieleentwicklung

Schon im Jahr 2000, also als ich etwa in der 9. oder 10. Klasse war, fand sich im Internet unter meiner Leitung eine kleine Gruppe von Hobby-Spieleentwicklern zusammen. In Windeseile entwickelten wir das Comic-Fußballspiel Bolzplatz, das es auch heute noch kostenlos zum Download gibt. Damals entstand auch der Name „Xenoage Games“. Der Erfinder des Names, Blue Shadow, fand damit einen Titel, der gut klingt und für ein „fremdes Zeitalter“ steht – ein idealer Name für die Fantasy-Rollenspiel-Projekte wie „Pearls of Ice“, die folgten. Aus denen wurde leider nichts mehr, der Name aber blieb.

Bei Jugend forscht 2002 nahm ich mit zwei Schulfreunden mit dem Projekt „Schrobenhausen 3D – eine Software zur Stadtplanung“ teil. Es handelte sich um eine 3D-Planungssoftware zur Umgestaltung von Innenstädten, basierend auf der selbst geschriebenen 3D-Engine XG3D. Damit konnten wir den Regionalwettbewerb in Ingolstadt für uns entscheiden und wurden auch beim bayerischen Landeswettbewerb in München mit einem Preis ausgezeichnet.

Nach dem Abitur begann ich die Arbeiten an einem Nachfolger von Bolzplatz. Wiederum arbeitete ein internationales Team aus Hobby-Entwicklern, -Grafikern und -Musikern zusammen. Kurz nach dem Abbruch meines Informatikstudiums an der FH Ingolstadt, aber noch knapp rechtzeitig vor der WM im eigenen Land, konnten wir schließlich das Spiel Bolzplatz 2006 veröffentlichen. Ich musste dann schließlich nach einer „verlorenen“ Wette meine langen Haare abschneiden – bei einer halben Million Downloads war meine Haarpracht fällig, und nachdem das Spiel auf den CDs vieler PC-Magazine beilag, war die Zahl schnell erreicht.

Am 8. Dezember 2005 meldete ich ein Gewerbe in Schrobenhausen an, da ich erste kommerzielle Aufträge umsetzte (u.a. eine Jobbörse und Newslettersystem für die Studentenvertretung der LMU München).

Die Münchener Zeit: Nebenjob zum Studium

Während meines Informatik-Studiums an der TU München (2006-2012) wuchs die Anzahl und der Umfang der Aufträge immer weiter. Als besonders fruchtbar hat sich die Zusammenarbeit mit der Werbeagentur FISCHERCGD (jetzt POINT Digital) herausgestellt, mit denen zusammen ich viele spannende Projekte für namhafte Firmen umsetzen konnte.

In dieser Zeit entstand auch mein Lieblingsprojekt: Zong!, ein Open Source Musiknotationsprogramm. Zong! ist meine Spielwiese für neue Technologien, aber gleichzeitg ein ernstgemeintes Projekt, um eine brauchbare kostenlose Alternative zu den gängen kommerziellen Musiknotationsprogrammen wie Finale, Sibelius oder Capella zu schaffen. Inzwischen habe ich schon fast 3000 Stunden in dieses Projekt investiert, und mindestens die selbe Zahl wird noch folgen… Damit verbunden ist natürlich meine Begeisterung für Musiksoftware allgemein und mein Engagement für die Weiterentwicklung des MusicXML-Standards.

Spannend waren auch Projekte für die Uni wie eine 3D-Verkehrssimulation (mit Paper, wo ich doch nie eins schreiben wollte 😉 ) und natürlich meine Abschlussarbeit „Pinocchio – Integration und Erkennung von Partituren in einem virtuellen Symphonieorchester“. Mit Hilfe eines Smartphones als Taktstock-Ersatz kann man damit ein virtuelles Symphonieorchester dirigieren, das eine beliebige Partitur spielt, und durch die Gesten Tempo, Lautstärke und Artikulation beeinflussen.

Besonders schön fand ich, dass meine Projekte immer so unterschiedlicher Natur waren: Von 3D-Simulationen über Webanwendungen, mobile Apps, Automatensteuerung und Datenbanksysteme bis hin zu Computerspielen war eigentlich alles dabei. Auf eine bestimmte Fachrichtung habe ich mich nie spezialisiert. So bleiben die Projekte immer spannend, der Lernaufwand ist aber gigantisch hoch, da man sich ständig neu einarbeiten muss. Hier die richtige Balance zu finden, fällt mir immer noch nicht ganz leicht.

Zurück in Schrobenhausen: Vom Hobby zum Vollzeitjob

Wie im Flug verging die Studienzeit, und nach meinem Abschluss M.Sc. Informatik bin ich mit meiner Freundin (jetzt Frau 🙂 ) Andrea in das Haus meiner Großeltern in Schrobenhausen eingezogen. Wir haben einige Zeit investiert, um die Wohnung zu renovieren, aber jetzt hat sich eben doch herausgestellt, dass ein Neubau die bessere Lösung wäre. Da die Projekte auch immer größer und unübersichtlicher werden, wird’s auch höchstes Zeit für ein größeres Büro. Denn obwohl aus dem Hobby inzwischen ein Vollzeitjob geworden ist, hat sich eines noch nicht geändert: Mein Laptop als einziges Arbeitsgerät, auf einem Arbeitsplatz zwischen Tür und Angel, der mir gefühlt gerade noch Platz für eine Kaffeetasse lässt.

Im neuen Haus soll es ein großzügiges Büro im Dachgeschoss geben. Wie das aussehen wird, verraten wir in den nächsten Wochen.

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach dem letzten wortreichen Beitrag gibt’s heute was für’s Auge. Ein paar unkommentierte Bilder aus einigen Räumen, wie wir sie vielleicht einrichten wollen, erstellt mit Sweet Home 3D.

Hier noch ein Blick in die Küche:

Und ein Rundflug über das nördliche Obergeschoss: