Im Dschungel der Behörden

Seit Oktober 2015 versuchten wir, bei den Baubehörden mehr über die Rahmenbedingungen für unseren Bau herauszufinden. Wir wollten schon im Vorfeld möglichst alle Fragen klären, die aufgrund des fehlenden Bebauungsplanes offen waren. Konstruktive Hilfe gab es leider nur unter erschwerten Umständen. – Mal ein längerer Beitrag für Leser mit viel Geduld.

Ein wenig neidisch schauen wir schon auf unsere Keitel-Blognachbarn aus Landshut, die ihr Haus inzwischen aufgestellt haben. Und bei unseren Keitel-Kollegen aus Markt Buchbach staunten wir Bauklötze: nur wenige Tage hat es gedauert, bis sie nach Abgabe des Bauantrags die Bestätigung für ihre Baugenehmigung erhielten.

So einfach geht’s bei uns leider nicht, denn aufgrund des fehlenden Bebauungsplans für unser Gebiet stellt sich die ein oder andere Frage. Unser Gedanke: Wenn man diese Fragen schon im Vorfeld klärt, ist damit doch allen gedient: Uns, damit wir erst gar keine Pläne zeichnen müssen, die wir hinterher wieder in die Tonne treten müssen, und den Behörden, weil sie uns jetzt noch ganz informell und unkompliziert auf mögliche Probleme hinweisen können. Da waren wir aber wohl etwas naiv, denn so leicht kommt man gar nicht an die gewünschten Informationen heran.

Als Beispiel für unseren Kampf durch den „Behörden-Dschungel“ erzählen wir Euch heute, wie wir herausgefunden haben, wie hoch unsere Traufhöhe (Seitenwandhöhe) sein darf. Wir dachten, das schon früher geklärt zu haben, aber so leicht ist’s leider nicht. Bei einem Bebauungsplan reicht ein einfach Blick in diesen, bei uns war es dagegen folgender Weg:

Das Stadtbauamt findet’s gut.

Dienstag, 20.10.: Unser Stadtbaumeister machte uns den freundlichen Vorschlag, unsere Planskizze doch mal gemeinsam mit uns anzuschauen. In der Tat war das Treffen äußerst unkompliziert, freundlich und konstruktiv. In einem Satz: Passt alles, auch die Traufhöhe sollte in Ordnung gehen. Wir sollten aber sicherheitshalber auch mal die Bausprechstunde vom Landratsamt besuchen.

Sprechstunde? Entfällt.

Donnerstag, 22.10.: Die Sprechstunde vom Landratsamt fand nicht statt. Zum Glück kam uns die zuständige Mitarbeiterin so weit entgegen, dass sie unsere Planskizze per E-Mail annehmen und kurz kommentieren würde.

Montag, 26.10.: Wir riefen beim Landratsamt an mit Bitte um Feedback. Die Auskunft: Naja, der Plan gehe prinzipiell schon in Ordnung, aber wir wüssten schon, dass wir in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet bauen wollten, oder? Da gebe es natürlich Auflagen, die zu beachten seien! Welche? Das können sie uns jetzt auch nicht sagen, da müsse sie beim Wasserwirtschaftsamt nachfragen. Man werde sich bei uns melden.

Wir wohnen in einem Hochwassergebiet.

Nun war es ja schon etwas frustrierend, das nicht früher erfahren zu haben; gerade nachdem wir ja die Bauämter schon frühzeitig (im August) angefunkt haben mit der Frage, ob auf unserem Grundstück irgendetwas besonderes zu beachten sei. Aber das mit dem Hochwasser war nicht wirklich eine Überraschung, immerhin standen wir hier ja vor etwa 20 Jahren schon mal fast knietief im Wasser. Aus diesem Grund verzichten wir ja auch auf einen Keller und wollten mit der Bodenplatte etwa 30-40 cm aus dem Boden herausgehen. Abwarten wollten wir den Rückruf vom Landratsamt nicht (den gab es auch bis heute nicht), sondern haben direkt beim Wasserwirtschaftsamt nachgefragt.

Mittwoch, 28.10.: Ein freundliches Telefonat mit dem Wasserwirtschaftsamt. Leider ohne konkretes Ergebnis, denn die genauen Auflagen für Schrobenhausen könne uns nur eine bestimmte Person sagen, die erst am Montag wieder erreichbar sei. Sicher sei aber, dass es Überschwemmungsgebiet sei und wir eine noch unbekannte Mindesthöhe über Grund bauen müssen.

Die Traufhöhe ist nicht verhandelbar.

Mittwoch, 28.10.: Mit diesen Informationen wandten wir uns ans Landratsamt. Unsere Frage: Wenn wir aufgrund des Hochwasserschutzes so hoch hinausmüssen, dass unsere Traufhöhe größer wird als die der Nachbarn (wir wollen ja 2,5-geschossig bauen), dann sei das vertretbar, oder? Antwort: Nein. Unsere Seitenwand darf maximal so hoch sein wie die der Nachbarn. Wir müssten halt dann auf unsere 2,5 Geschosse verzichten und kleiner bauen. Unser Hinweis, dass aber alle Gebäude um uns herum 2,5 Geschosse haben und einige davon nur deshalb niedriger sind, weil sie nicht über Grund bauen mussten (das Hochwassergebiet wurde erst später festgelegt), half auch nichts.

Donnerstag, 29.10.: Sehr frustriert wandten wir uns wieder an das Stadtbauamt und erklärten die Situation. Wieder einmal erfuhren wir dort sehr konstruktive und freundliche Hilfe. Selbstverständlich müssten uns dann auch 2,5 Geschosse genehmigt werden. Zur Not unter Verzicht auf Kniestock im Dachgeschoss, aber auf jeden Fall zwei Vollgeschosse. Man werde selbst mit dem Landratsamt telefonieren und dies klären (ein Lichtblick, danke, das nennt man wirklich proaktive Hilfe!). Das Stadtbauamt sieht das mit der Umgebungsbebauung anders: Dazu zählt die Betrachtung vieler Faktoren, wie Traufhöhe, Giebelhöhe, umbauter Raum, Dachform und Dachneigung, u.v.m. Leider scheint das das Landratsamt anders zu sehen und versteift sich auf die Traufhöhe.

Wer hat den Höchsten?

Donnerstag, 29.10.: So schnell kann’s plötzlich gehen, wenn der Chef mit dem Chef telefoniert; noch am selben Nachmittag klingelt es an der Haustür und eine Mitarbeiterin vom Landratsamt war da. Sie werde nun mal die Nachbarn vermessen. Ein weiterer Lichtblick: Ein Nachbar hat 7,1 m Traufhöhe, wir haben also 30 cm mehr Spielraum als zunächst erhofft. Interessant, übrigens, denn unsere Hoffnung war nicht all zu groß, nachdem wir zuvor aus alten Plänen erfahren haben dass damals vor etlichen Jahrzehten beim Bau nur 6,6 m genehmigt waren. So „genau“ nahm man es damals (naja, jetzt unser Glück!).

Freitag, 30.10.: Mit Hilfe des wunderbaren Bayern-Atlas konnten wir selbst die Überschwemmungstiefe bei einem statistischen 100-jährigen Hochwasser auf unserem Grundstück auf ca. 50 cm ermitteln. Wir würden unseren Plan nun vermutlich so ändern, dass die Oberkante der Bodenplatte 60 cm über dem Niveau des Grundstücks liegt. Nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern schlichtweg, weil wir in unserem neuen Haus auch wirklich ungern nasse Füße bekommen wollen…

Dienstag, 02.11.: Nach mehrmaligen Versuchen konnten wir endlich den Sachbearbeiter für Schrobenhausen im Wasserwirtschaftsamt erreichen. Eine konkrete Auskunft erhielten wir aber leider nicht, wir sollten die Anfrage schriftlich einreichen…

Eine Zahl! Eine Zahl!

Mittwoch, 11.11.: Uns erreichte eine E-Mail vom Wasserwirtschaftsamt mit den genauen Vorgaben. Leider sind die nochmals etwas strenger als befürchtet, aber da wird uns zusammen mit unserem Architekten schon noch was einfallen. Aber immerhin können wir mit diesen Daten und mit der Traufhöhenangabe vom Landratsamt jetzt endlich unsere Pläne konkretisieren…

Fazit

3 Wochen Verzögerung, nur um die Fragen zu klären, wie groß unsere Traufhöhe sein darf und wie hoch wir aus dem Boden heraus müssen. Man könnte auch sagen: Nur 3 Wochen, weil wir, wie Ihr seht, konsequent dahinter geblieben sind und nachgebohrt haben, wo es nur ging. Hätten wir einfach auf Rückrufe gewartet, wären wir vermutlich heute noch nicht schlauer.

Ein Dank an dieser Stelle aber nochmal an das Stadtbauamt Schrobenhausen. Hier erfährt man wirklich schnelle, freundliche und unbürokratische Hilfe. Vielen Dank auch an unsere fachlich versierten Berater im Bekanntenkreis, diesmal v.a. Ralph, Bernhard und Stephan. Ihr habt uns stets auf die richtigen Ideen gebracht und uns hilfreiche Argumente geliefert. Vergelt’s Gott dafür 🙂

51 Unterschriften

Im Oktober 2015 wurde es ernst: Die Kreditverträge mit der Bank waren zu unterzeichnen. Auf ganze 51 Unterschriften haben wir es gebracht.

Zugegeben, da wird einem schon mulmig, wenn man sich mit einer sechsstelligen Summe verschuldet. Aber wir haben das Ganze ja gut durchkalkuliert und können unsere monatliche Annuität gut bedienen, also „Augen zu und durch“. Dass wir es am Ende auf ganze 51 Unterschriften (31 Andi, 20 Andrea) gebracht haben, hat v.a. damit zu tun, dass wir zwei Kredite aufgenommen haben, nämlich Andi einen betrieblichen Kredit für das Dachgeschoss und wir beide zusammen einen privaten Kredit für den Rest des Hauses.

EthikBankAn dieser Stelle möchten wir sehr gerne noch unsere Bank weiterempfehlen. Die EthikBank in Eisenberg (Thüringen) ist eine „gläserne Bank“, die vergleichsweise transparent ihre Geschäfte veröffentlicht und zudem keinerlei Geschäfte mit z.B. der Waffen- oder Atomindustrie macht. Nicht nur, dass uns dieses Modell sehr sympathisch ist, nein, sie hatten mit nur 1,4% Effektivzins p.a. und jährlichen Sonderzahlungen auch noch das beste Angebot. Sogar noch besser als die (ebenfalls guten) Banken vor Ort in Schrobenhausen. Dabei kommen wir ganz ohne KfW-Unterstützung aus, denn die EthikBank hat ihre eigenen Öko-Förderkriterien. So legt sie z.B. Wert auf ökologische Baustoffe, während sie dagegen einer Luft-Wärmepumpe kein gutes Zeugnis ausstellt. Genau unsere Meinung 🙂

Smart Home oder KISS?

Ein Hinweis vorab. Ich (Andi) bin Informatiker, und so denkt man vielleicht, dass wir unser ganzes Haus mit „intelligenter“ Elektronik vollstopfen werden. Das Gegenteil ist der Fall. Der Grund dafür ist denkbar einfach, und mit vier Buchstaben erklärt: KISS. Ausgeschrieben: „Keep, it simple, stupid“. Dieses Prinzip habe ich (ausgerechnet) in meinem Informatik-Studium kennen gelernt.

Die Vor- und Nachteile von Smart Homes werden im Internet ja ausgiebig diskutiert. Ich setze hier jetzt mal einen Punkt früher an und stelle die Frage: Laufen die Systeme überhaupt? Oder ist die Technik so kompliziert und fehleranfällig, dass sie ständig oder jedenfalls in den entscheidenen Momenten ihren Dienst versagen? Denn erst, wenn sie überhaupt laufen, kann ich die Frage stellen, ob sie auch das richtige tun. Vielleicht habe ich da einfach zu viele Vorurteile, aber jedenfalls wurden sie bestätigt bei unseren beiden Tagen der Probebemusterung.

Hand aufs Herz, wer kennt noch folgenden Bildschirm:

blue screen

Die jüngeren unter uns vielleicht nicht mehr! Denn auf dem PC ist dieser „Windows-Blue-Screen“, der einen kompletten Systemabsturz anzeigt, u.a. dank ausgereifterer Hardwaretreiber zum Glück schon fast ausgerottet.

Vielleicht erlebt er nun wieder eine Renaissance. In einem Musterhaus (Hersteller spielt jetzt keine Rolle), das uns in einer persönlichen Führung vorgestellt wurde, fiel uns dieser Bildschirm auf dem zentralen Smart-Home-Steuerbildschirm im Flur auf. Wohlgemerkt in einem Musterhaus! Super-peinlich, oder? Aber zu Hause soll mir das niemals passieren? 🙄 Wer’s glaubt…? (Mal am Rande: Schlimm genug, dass ein Smart Home auf Windows basiert…)

Am zweiten der Tag der Probebemusterung, bei einem zweiten Hersteller, wurde uns eine zwar relativ neue, aber doch außergewöhnlich gute Wärmepumpe angepriesen. Bisher hätte es damit eigentlich noch nie Probleme gegeben. Bei einem späteren ungestörten Rundgang durch die Musterhäuser entdeckten wir dann in einem Gebäude tatsächlich genau dieses Modell. Wir wagten einen Blick auf den Bildschirm, und siehe da (Originalfoto):

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Auch hier in einem Musterhaus. Dort, wo man dem Kunden diese Technik eigentlich schmackhaft machen will. So wird das nix…

Wenn ich jetzt an weitere Beispiele denke, wie einen defekten Finger-Scanner an der Haustür, oder einen automatischen Rollladen, der mich – wenn’s dummläuft – aussperrt, während ich im Garten arbeite, und so weiter und so fort… Nein danke.

Nach diesen Eindrücken kann ich nur wiederholen: KISS. Keep it simple, stupid. Wir bleiben bei der bewährten Heizung mit der Gastherme (umweltfreundlich wird’s durch die gute und ökologische Dämmung) und bauen uns eine nahezu wartungsfreie Solarthermie-Anlage aufs Dach. Das ist jedenfalls unsere Definition von „smart“.

 

Die Entscheidung ist gefallen

Am 19. August 2015 fiel unsere Entscheidung: Wir bauen mit Keitel-Haus! Am Ende war es eine ganz knappe Entscheidung, aber das Bauchgefühl und nicht zuletzt der Hintergrund der Firma haben das Pendel am Ende zugunsten von Keitel ausschlagen lassen.

Gleich einen Tag nach den Probebemusterungen ist unsere Entscheidung für einen Bauträger nun gefallen. In den beiden letzten Tagen hatten uns ja beide Firmen überzeugt, unsere Berater waren super, und die Angebote waren auch in etwa gleichwertig. So entschieden am Ende auch folgende Punkte mit:

  • Transparenz: Keitel-Haus veröffentlicht ihre Bilanzen auf bundesanzeiger.de. Man kann sich so davon überzeugen, dass die Firma auf gesunden Beinen steht. Hanse Haus dagegen hat sich von der Veröffentlichtung befreien lassen. Dickes Plus für Keitel.
  • Firmenstruktur: Keitel ist ein familiengeführtes Unternehmen. Hanse dagegen gehört einer Industriegruppe, die am Ende vermutlich das Augenmerk eher auf den Jahresgewinn legt. Dickes Plus für Keitel.
  • Ökologische Baustoffe: Keitel-Haus bietet uns einen Wandaufbau mit Holzfaserdämmplatten und Hanfdämmung an. Ganz ohne Polystyrol, Mineralwolle, Plastikfolien o.ä.
  • Bauchgefühl: Das lässt sich nicht begründen 😉

Bei der Entscheidung half uns eine Entscheidungsmatrix, die wir Euch gerne (mit Fantasiewerten vorausgefüllt) als OpenDocument-Tabelle (LibreOffice, Excel, …) zur Verfügung stellen.

Probebemusterung

Im August 2015 besuchten wir Hanse Haus in Oberleichtersbach und Keitel-Haus in Brettheim für jeweils eine Werksführung und eine Probebemusterung. Überrascht waren wir bei beiden Herstellern, dass wir mit der Standardausstattung im Wesentlichen schon gut auskommen. Interessant war es aber auch, die unterschiedlichen Firmenphilosophien zu spüren.

Nach den vielen Recherchen und Gesprächen der vergangenen Monate blieben noch zwei Fertighaushersteller in der engeren Auswahl: Hanse Haus und Keitel-Haus. Geografisch sind die beiden Firmen auch gar nicht so weit entfernt, nämlich Hanse Haus im unterfränkischen Oberleichtersbach und Keitel-Haus in Brettheim im Nordosten Baden-Württembergs, also gerade mal 90 Autominuten voneinander entfernt. So haben wir den Besuch der beiden Hersteller gleich zu einem Zweitagesausflug verbunden mit einer Übernachtung im wunderschönen mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber.

Am ersten Tag haben wir uns Keitel-Haus näher angesehen. Der Prokurist führte uns durch das Werk und beantwortete geduldig alle Fragen. Gestärkt nach einer Brotzeit haben wir uns dann auch noch kurz im alten Musterhaus angesehen, welche Auswahl es an Türen, Treppen, Fenster usw. gibt. Anschließend hatten wir noch einen Termin beim externen Bäder- und Fliesenpartner, wo wir wirklich erschlagen waren von der großen Auswahl. Überrascht waren wir, dass schon sehr vieles in der Standardausstattung dabei ist und wir deshalb nicht mit erheblichen Mehrkosten rechnen müssen.

Ähnliche Erfahrungen machten wir am zweiten Tag auch bei Hanse Haus. Wir wurden von unserem Bauberater empfangen, der sich ebenfalls genug Zeit für uns nahm, und konnten uns nach einer beeindruckenden Werksführung und einem guten Mittagessen in aller Ruhe im Bemusterungszentrum umsehen. Der einzige Wermutstropfen war, dass Hanse Haus sich trotz unserem ausdrücklichen Wunsch nicht dazu bereit zeigte, Rollläden mit Gurten zu verbauen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen würden dies nicht mehr zulassen (bei Keitel weiß man davon wohl nichts 😉 ).

Am Überraschendsten war für uns der Unterschied in der Firmenphilosophie. Keitel-Haus hat sich beim Wachstum eine Grenze nach oben gesetzt, möchte ein Familienbetrieb bleiben und veröffentlicht seine Bilanzzahlen auf www.bundesanzeiger.de, so dass man sich selbst davon überzeugen kann, dass das Unternehmen auch finanziell auf gesunden Beinen steht. Bei Hanse Haus ist es dagegen mit der Transparenz nicht so weit her. Auf die Veröffentlichung der Bilanzen wird verzichtet, und wie uns auf Nachfrage erklärt wurde, gehört Hanse Haus inzwischen zu einer größeren Industriegruppe. Klarer Pluspunkt für Keitel Haus beim Bauchgefühl 🙂

Wie unsere Entscheidung ausgefallen ist, erzählen wir Euch im nächsten Eintrag.

 

Hausentwurf: Plan C

Unser letzter „eigener“ Plan, bevor wir uns für einen Hersteller entschieden hatten, entstand ab Juni 2015. Dazu haben wir unseren ersten „Plan A“ verfeinert und auch in der Grundfläche etwas verkleinert.

Da das Haus seine Länge von 12,5 m behalten hat, aber in der Breite von 10 m auf 8,7 m geschrumpft ist, wir aber die Größe des Wohn-, Ess- und Kochbereichs auf ca. 50 m² halten wollten, mussten wir auf der Westseite den Flur stauchen. Dies war zum Glück kein Problem, da das Gästebad auch sehr schmal sein darf. Die Speis haben wir auf Kosten des Technikraums weiter nach Westen schieben können (die Technik braucht weniger Platz als befürchtet, dazu in Kürze mehr), damit auch die Küche mehr Raum gewinnt. Mit 3,6 m Wandlänge auf der Nordseite können wir eine schöne Küchenzeile aufstellen. Neu dazugekommen ist auch eine breite Schiebeglastür an der Ostseite, wo später eine überdachte Terrasse entstehen soll.

Im Obergeschoss ist es uns gelungen, die Betten in den Kinderzimmern jeweils in Nischen zu platzieren, so dass der Raum selbst frei bleibt. Auch Platz für Schränke bleibt. Andrea’s Arbeitszimmer ist mit knapp 10 m² ausreichend groß. Im Plan ist’s noch falsch eingezeichnet, aber im Bad haben wir die Position von WC und Dusche vertauscht, damit das WC nicht an die Wand des Schlafzimmers anschließt (Geräusche in der Nacht). Die Treppe zum Dachgeschoss wird mit einer Tür abgeschlossen, um den Wohnbereich und den geschäftlichen Bereich von Andi abzutrennen.

Da die Tür zum Dachgeschoss ja bereits im Obergeschoss verbaut ist, konnten wir die Treppe schöner ins Dachgeschoss integrieren. Statt bis zur Decke hochgezogenen Mauern reichen jetzt halbhohe Mauern aus.

Plan-C-EG Plan-C-OG Plan-C-DG            „Plan C“ als PDF

Auch zu diesem Plan gibt’s wieder ein youtube-Video:

Wie in der Einleitung bereits angedeutet, war das unser letzter selbstgezeichneter Plan und Vorlage für unseren Architekten. Was daraus geworden ist, erzählen wir in den nächsten Wochen!

Schreckminute beim Bauamt

Wir haben uns telefonisch beim Bauamt über die Rahmenbedinungen für unser Bauvorhaben erkundigt. Dabei gab es einen kleinen Schreckmoment – die nötigen Abstandsflächen seien inzwischen viel größer und wir dürften jetz nicht mehr in den Dimensionen des bestehenden Hauses bauen. Zum Glück rettet uns das sogenannte „16-Meter-Privileg“.

Am Samstag, den 13. August 2015, haben wir beim Bauamt des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen angerufen. Da es am Schleifmühlweg in Schrobenhausen keinen Bebauungsplan gibt, müssen wir uns gemäß Baurecht an der Umgebungsbebauung orientieren. Was das aber genau heißt – inbesondere wenn wir selbst mit dem alten Haus zu den größten Gebäuden in der Umgebung zähl(t)en – das wollten wir nun vom Bauamt wissen. Dann der Schock: So wie jetzt, mit nur etwa 3 bzw. 4 m Abstand zu den Nachbargrundstücken nach Westen und Norden, könnten wir nicht mehr bauen. Einzuhalten sei als Abstand mindestens die Wandhöhe. Also wie in folgender Zeichnung skizziert:

Abstandsflächen-Traufe-Normal

Da wir eine Wandhöhe von 6,7 m planen, wird es auf unserem Grundstück also viel zu eng mit dem Entwurf. Wir sollten aber erstmal mit dem Bauamt der Stadt Schrobenhausen telefonieren, schließlich seien diese die ersten, die über den Antrag zu befinden hätten.

Mit einem sehr unguten Gefühl wandten wir uns also an die Stadt. Und siehe da, der Bauamtsleiter Herr W. war nicht nur sehr freundlich und ging auf all unsere Fragen ein, sondern half uns mit dem sogenannten 16-m-Privileg aus der Patsche. Es ist nämlich erlaubt, an zwei beliebigen Wänden, die maximal 16 m lang sind, nur die halbe Distanz zu berechnen. Also wie in folgender Skizze:

Abstandsflächen-Traufe-16m

Damit brauchen wir auf der Westseite also keine 6,7 m zum Nachbarn, sondern nur etwa 3,4 m. Das hilft uns natürlich sehr. Bei der Giebelseite ist es etwas komplizierter, aber für uns auch sehr zufriedenstellend. Mehr dazu in einem eigenen Beitrag.

Offen bleibt im Moment noch der Kranaufstellplatz. Mit dem Schotterparkplatz, der direkt im Norden an unser Grundstück anschließt, gäbe es natürlich einen wunderbaren Ort dafür. Laut Auskunft der Stadt gehört er einer kirchlichen Einrichtung. Da werden wir mal nachfragen…

Hausentwurf: Plan B

Im Juni 2015, nachdem sich unsere erste Skizze „Plan A“ als zu groß herausgestellt hat, haben wir einen kompakteren „Plan B“ gezeichnet. Die Treppe wurde an die Außenwand verschoben, Gästezimmer und Speis mussten entfallen.

Grundidee bei diesem Plan war die grobe Orientierung am Musterhaus „Sunshine 02“ von Regnauer, insbesondere bei den Außenmaßen. Denn wie wir inzwischen wussten, geht jeder Quadratmeter ganz schön ins Geld (je nach Anbieter ca. 1500-2000 EUR/m²). Bei einer Breite von nur 8,20 m ist eine Treppe in der Hausmitte kaum mehr machbar, stattdessen haben wir eine halbgewendelte Podesttreppe an der Westaußenwand platziert. Zwar entsteht, weil wir ja keinen Keller planten, unter der Treppe ein kleiner Abstellraum, doch musste das Gästebad nun auf die Nordseite verschoben werden. Der Platz für die Speis ist dadurch leider entfallen. Außerdem ist der HWR-Technik-Raum kleiner geworden, so dass Waschmaschine und Trockner auf das Bad im OG ausweichen mussten.

Auch im Obergeschoss musste ein Raum weichen, nämlich das Arbeitszimmer, das zu Lasten des Gästezimmers ins EG verschoben wurde. Außerdem sind die Kinderzimmer sehr klein ausgefallen. Die Gallerie wollten wir uns behalten; diese könnte man bei Bedarf ja immer noch abtrennen zu einem eigenen Raum. Schön war jedoch der Aufbau im Dachgeschoss: Die „störende“ Treppe ist an den Rand verfrachtet, der hohe Bereich unter dem Giebel ist frei.

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Plan-B-DG            „Plan B“ als PDF

Zur besseren Visualisierung haben wir den Plan mit Sweet Home 3D auch noch in 3D abgefilmt:

Letztendlich haben wir uns auch gegen diesen Plan entschieden: Der Verzicht auf die genannten Räume war uns doch zu schmerzhaft. Wie unser letztendlicher Wunschplan C aussieht, zeigen wir Euch im nächsten Beitrag.

Der Ramsch muss raus

Eine kleine Notiz am Rande: Natürlich ist es ein großer Luxus, wenn man schon im Besitz eines Baugrundstücks ist. Wenn dieses bebaut ist und vor kurzem noch bewohnt war, dann gibt’s aber auch jede Menge auszuräumen. Und dann überlegt man bei jedem einzelnen Fundstück: Könnte das noch jemand haben wollen? Oder ist das einfach nur Müll?

Und so kommen nach und nach die wildesten „Schmuckstücke“ unter den ebay-Hammer. Von Rehbock-Geweihen über Badewannenlifter bis hin zu Indianer-Souveniers, Fossilien-Nachbildungen oder Postkarten aus den 60er Jahren. Wer mitgruschen will, auf Andis ebay-Seite gibts das volle Programm.

PS.: Die „Schatzkammer“ ist noch voll, es wird noch vieles zu entdecken geben…
PPS: Nein, mit dem Gewehr kann man „leider“ nicht schießen, das ist nur Deko 😉

Hausentwurf: Plan A

Im Mai 2015, noch vor dem Kennenlernen erster Bauanbieter, haben wir einen Plan zur Diskussion vorbereitet. Noch etwas grob und von der Grundfläche zu groß, konnten wir darin aber immerhin schon alle unsere allgemeinen Anforderungen umsetzen.

Da wir beide nicht vom Fach sind, ist es natürlich schwierig, einen halbwegs realistischen Plan zu erstellen. Deshalb haben wir uns inspirieren lassen von verschiedenen Plänen aus Bauzeitschriften und Katalogen. Unser Lieblingsentwurf war dabei das Haus VARIANT 192/25 von Hanse Haus. Wir haben die Außenmaße ein wenig verändert und den Aufbau gespiegelt, um von der Südseite besser zu profitieren und die Haustüre wie gehabt auf der Westseite unterzubringen. Außerdem haben wir die Räume im Obergeschoss so angeordnet, dass man eine weitere Treppe ins Dachgeschoss anbringen kann und alle Räume direkt vom Flur erreicht. Hier unsere Ergebnisse:

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Plan-A-DG            „Plan A“ als PDF

Bei Diskussionen über diesen Plan stellten sich schnell die mit 12,5 m auf 10 m zu große Grundfläche (Preisfrage!) und die etwas gequetschte Lage der Speis sowie das komische Eck zwischen Arbeitszimmer und Bad im Obergeschoss als Problem heraus. Außerdem ist der Treppenaufgang im Dachgeschoss irgendwie blöd, weil er gerade die beste Stelle im Dachgeschoss, nämlich den hohen Bereich in der Mitte unter dem Giebel, verbaut. Nett ist das das separate WC im Obergeschoss. Das Hauptproblem in der Weiterentwicklung war aber, dass durch die Verkleinerung der Grundfläche die Räume teilweise ganz neu gestaltet werden mussten. Was dabei herauskam, seht Ihr in Plan B und Plan C, die wir demnächst hier vorstellen.