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Spachteln und Malern in luftiger Höhe

Eine gute Möglichkeit, beim Hausbau Kosten zu sparen, sind ja die sogenannten „Eigenleistungen“. Das heißt, man erledigt bestimmte Arbeiten selbst, anstatt sie an eine Firma zu vergeben, und spart damit zwar selten Material-, aber meist doch die Arbeitskosten. Nun macht das in unserem Fall nur bedingt Sinn: Erstens haben wir beide recht wenig handwerkliche Erfahrung, und zweitens stapelt sich bei mir als freiberuflichem Softwareentwickler zur Zeit die Arbeit auf dem Schreibtisch. Bevor ich also zur Bohrmaschine greife, ist die Zeit am PC mit Sicherheit besser investiert, und der erfahrene Handwerker arbeitet schneller und qualitativ hochwertiger als ich. Wäre ja auch komisch, wenn ich als Laie das Gleiche leisten könnte, wie jemand, der eine Ausbildung für sein Gewerk absolviert und schon einige Berufserfahrung gesammelt hat. Insofern haben wir entschieden: Lieber die Hände weg von der Baustelle 🙂

Zwei Gewerke haben wir aber an lokale Handwerker vergeben haben, nämlich das Legen des Fußbodens und die Maler- und Spachtelarbeiten. Nun ergab es sich so, dass im Hauswirtschafts-/Technikraum die Leitungen überputz verlegt werden und es deshalb sehr ratsam war, die mit Gipskartonplatten beplankten Wände dort schon unmittelbar nach Hausstellung zu spachteln und zu malern. Nach dem Verlegen der Leitungen und dem Einbau der diversen Geräte wäre man sonst nicht mehr wirklich gut hingekommen. Diese kleine Aufgabe haben wir dann doch selbst in die Hand genommen – ein bisschen was will man ja doch gemacht haben am eigenen Haus. Vielen Dank auch an Ralph für die fachkundige Anleitung und tatkräftige Hilfe 🙂

Die zweite Aufgabe war der Endanstrich des Dachüberstands. Wir haben uns von unseren Blog-Kollegen sagen lassen, das man das sehr gut selbst machen kann und so war es dann auch. Ganz oben vom Gerüst hat man auch einen wunderschönen und einmaligen Blick auf die Umgebung!

 

Die Treppe ist eingebaut

Nachdem die Woche der Hausstellung (Anfang Mai) durch einen Feiertag am Donnerstag unterbrochen war, kamen die Handwerker von Fa. Schön erst die folgende Woche, um die beiden Treppen ins Ober- und ins Dachgeschoss einzubauen. Überraschend für uns haben die Jungs das aber tatsächlich an einem einzigen Tag geschafft! Und so konnten wir unsere Baustelle innen nun ganz ohne Leiterkraxeln besichtigen.

Vor Ort waren auch schon die Sanitärinstallateure sowie der Elektriker. Zusammen mit unserem Bauleiter haben wir die Details nochmal durchgesprochen, z.B. die Höhe der Waschbecken und der Toiletten. Auch den von uns gezeichneten Elektroplan galt es nochmal im Detail durchzusprechen und auf seine Praxistauglichkeit hin zu prüfen. Erfreulicherweise können wir das meiste so umsetzen, wie erhofft. Nur dort, wo aufgrund der Statik keine Installationskanäle in die Wände gemacht werden konnten, müssen wir einige Elektro- und Netzwerkanschlüsse ein wenig verschieben.

Die Bilder vom zweiten Tag der Hausaufstellung habe ich glücklicherweise wieder gefunden und im vorigen Beitrag ergänzt 🙂

Hausstellung, 2. Tag, und Richtfest

Auch am zweiten Tag der Hausstellung lief alles nach Plan, und auch das Wetter spielte mit. Abends konnten wir zusammen mit dem Stelltrupp und unseren Familien ein kleines Richtfest feiern.

Am Montag, den 2. Mai, hatte der eingespielte Stelltrupp ja bereits die Wände des Erd- und Obergeschosses sowie die Decke des Erdgeschosses montiert, am Dienstag folgte dann die Obergeschossdecke, das Dachgeschoss sowie der Dachstuhl. Wie schon am Tag davor kamen wir mit dem Schauen kaum hinterher, und ähnlich ging es wohl den Nachbarn und Passanten, die gleichfalls ungläubig die Baustelle beobachteten 🙂 Wir haben zwar fleißig den Fotoapparat bedient, doch leider scheinen die Fotos in den Tiefen unserer Festplatte verschwunden zu sein (Nachtrag: sie sind wieder aufgetaucht, ich habe sie ganz unten ergänzt!). Falls sie noch auftauchen, liefere ich sie natürlich nach. Dafür gibts aber ein Zeitraffervideo der Hausstellung (Tag 1 und Tag 2)! (Die Qualität des hier veröffentlichen Videos haben wir so reduziert, dass die Arbeiter unerkannt bleiben)

Da unser Stelltrupp bereits Mittwoch mittag abreisen wollte (Donnerstag war Feiertag), haben wir abends noch ein kleines Richtfest gefeiert. Ein kleines Bäumchen (aus dem elterlichen Garten entwendet), geschmückt mit bunten Bändchen (aus der elterlichen Vorratskammer entwendet), wurde von einem Handwerker oben auf das Gerüst steckt. Danach gabs bayerischen Leberkas mit Kartoffelsalat und Semmeln für die fleißigen Handwerker und unsere Familien 🙂

Ein Foto haben wir doch noch: Die glücklichen Bauleute vor ihrem neuen Haus!

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Nachtrag: Hier nun eine Auswahl der inzwischen wiederaufgetauchten Fotos vom 2. Tag der Hausstellung 🙂

 

 

 

 

Hausstellung, 1. Tag

Anfang Mai kam der lange ersehnte Tag, an dem ein eingespielter Stelltrupp mit Hilfe eines Autokrans unser Haus aufstellte. Bis zum Abend standen die Wände schon bis zum Obergeschoss.

Nachdem unser Stelltermin mehr als zwei Wochen nach vorne gezogen wurde, rollten der Autokran und der erste LKW bereits am Montag, den 2. Mai, pünktlich um 6:30 Uhr auf den gesperrten Parkplatz auf der Nordseite unseres Grundstücks. Obwohl Andrea um 7 Uhr in die Schule musste, konnte sie also die ersten Vorbereitungen der Hausstellung noch mit beobachten. Als sie am frühen Nachmittag zurückkam, stand bereits das gesamte Erdgeschoss.

Probleme gab es bei der Anfahrt des zweiten LKWs, denn dieser hatte keine lenkbaren Hinterachsen. Zwar hatten wir, wie mit Keitel abgesprochen, vorsichtshalber die Parkplätze auf einer Straßenseite vor der Kurve sperren lassen, doch ein einzelner Autofahrer ignorierte das absolute Halteverbot und stellte sich dümmstmöglich genau in den nötigen Rangierbereich. Zum Glück hatte der LKW-Fahrer sein Gespann perfekt im Griff und schaffte es dann doch in Zentimeterarbeit um die Kurve, so dass uns der Abschleppdienst erspart blieb…

Eine erste Verschaufspause gab es am frühen Nachmittag, als unsere ehemalige Mitbewohnerin Laura für den Stelltrupp und uns einige Partypizzas bestellte. Bis zum Abend wurden dann noch die Wände des Obergeschosses montiert.

Nach dem Feierabend konnten wir den ersten Blick in den Rohbau wagen. Ein tolles Gefühl! Besonders, wenn man sich vom ersten Moment an heimisch fühlt 🙂

Ein stabiles Fundament

Ende April wurde die Bodenplatte gegossen: An sich eine unkomplizierte Sache, aber am Ende gabs doch noch ein wenig unerwarteten Nervenkitzel…

Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man nicht mehr selbst in der Verantwortung steht, dass alles richtig ausgeführt wird. Denn wir hatten vertraglich vereinbart, dass Keitel-Haus auch den Bodenplattenhersteller beauftragt (und würden das auch jedem zukünftigen Bauherrn empfehlen!). Wenn also irgendwas mit der Bodenplatte nicht stimmen sollte, so ist es (bis auf die Verzögerung usw.) zumindest nicht unser Risiko. Beim Abriss und der Aufschüttung war es noch anders: Keitel-Haus erwartet einen Baugrund mit gewissen Eigenschaften, und diesen herzustellen, war unsere eigene Aufgabe. Deshalb hatten wir nach der Aufschüttung auch noch einen Lastplattendruckversuch in Auftrag gegeben.

Der Bodenplatte schauten wir also halbwegs entspannt entgegen, und es lief auch reibungslos mit der Firma Klotz. Die Streifenfundamente waren schnell ausgehoben und gegossen, und am zweiten Tag wurden die Abwasserrohre und Leerrohre für die Versorger (Gas, Strom, Telekom, Frischwasser) verlegt. Hier musste ich nur kurzfristig ein Verbindungsteil zwischen den neuen KG-2000-Rohren und unserem alten Revisionsschacht-Anschlussrohr aus Ton besorgen (was trotz bemerkenswerter Baumarktdichte in Schrobenhausen gar nicht so leicht war). Am dritten Tag wurden schließlich die Bewehrungsmatten verlegt und die Bodenplatte selbst gegossen. Wir haben auf ausdrücklichen Rat unserer Statiker im Bekanntenkreis nämlich keinen Stahlfaserbeton bestellt, sondern arbeiten ganz klassisch mit Betonstahlmatten. Die genaue Begründung dafür haben wir leider schon wieder vergessen, aber diesen Sonderwunsch gab es zum Glück auch ohne Aufpreis 😉

Ein wenig Nervenkitzel gab es dann aber doch noch. Am zweiten Tag haben die Stadtwerke Schrobenhausen die Abwasserleitungen am offenen Graben besichtigt und uns nochmal auf den (von uns schon lange vergessenen) nötigen Dichtheitstest hingewiesen. Dieser darf aber nicht von der Baufirma selbst durchgeführt werden. Nun lief uns die Zeit davon, denn am Tag darauf sollte ja schon betoniert werden, und danach kommt man, naja, irgendwie schlecht an die Rohre ran… Ich habe also sehr kurzfristig noch eine Kanalbaufirma organisieren müssen und wurde schließlich bei der Firma Schad in Ingolstadt fündig. Die Bodenplattenfirma machte für uns solange einen unverbindlichen Test, der reibungslos geklappt hat (am Ende dichtmachen; Wasser in alle Rohre; eine Stunde abwarten; Wasser noch drin; alles gut). Als dann am folgenden Tag die zweite Kanalbaufirma den Test durchführte (diesmal mit einem Luft-Vakuum), lag also eine leichte Spannung in der Luft, aber zum Glück ging alles gut 🙂

Das Haus steht!

Die letzten beiden Wochen vergingen wie im Flug. Die Bodenplatte wurde gegossen, das Haus in nur zwei Tagen aufgestellt und das Richtfest wurde gefeiert – wir sind schon mit dem Schauen nicht mehr hinterhergekommen, geschweige denn mit dem Bloggen! Das holen wir die kommenden Tage und Wochen nach. Dieses Wochenende sind wir aber noch mit Eigenarbeiten (HWR-Spachteln und -Malern, Endanstrich für Dachüberstand) ausgelastet. Inzwischen schon mal ein Foto von unserem „Baby“ 🙂

Unser Rohbau